Gravel road or “the real outback”

Gravel road or “the real outback”

1.4.: Kings Canyon -> Glen Helen

Natürlich ist mir auch bewusst, dass DIES sicher nicht “the real outback” ist – im besten Fall die touristische Variante. Aber für uns Städter fühlte es sich schon richtig “rau” an.

Aber bevor wir den harten Teil des Mereenie-Loops in Angriff nahmen, machten wir noch einen kurzen Walk im Kings Canyon. Wir haben uns nicht für den “langen” Weg entschieden, weil wir doch etwas Respekt vor der anstehenden Fahrt hatten und den Beteuerungen des Menschen an der Rezeption, dass es in rund drei Stunden zu schaffen sei (wörtlich meinte er: “wenn Sie so schnell fahren, wie ich es nie tun würde…”) nicht richtig trauten.

Der Walk führte uns auf die südliche Krete, bis zum “no return”-Punkt des langen Walks. Denn wer von der anderen Seite hier durch geht, der kann (soll) nicht mehr zurück. Wieso haben wir nicht rausgefunden. Auf jeden Fall war es ein rechter Aufstieg, bis wir den Blick in den Canyon werfen konnten. Leider liess der Sonnenstand keine spektakulären Aufnahmen zu. Vielleicht ist die eine oder andere doch ansehnlich.

Dann endlich ging es los. Der Mereenie-Loop ist ein Teil des “Red-Center-Way”, der von Alice Springs bis zu den Kata Tjutas führt. Er ist rund 100km lang und mit ganz wenigen gefährlichen Stellen ungeteert (unsealed oder eben gravel). Der Typ an der Rezeption sagte, dass die Strasse in einem guten Zustand sei – nun, ich möchte sie nicht in einem “nicht guten Zustand” erleben. Meist ist die Strasse sehr hart und mit vielen Steinen übersät. Ich möchte die Radkästen unseres Autos jetzt nicht genauer ansehen…. Auf jeden Fall gab es zwischendurch einen ziemlichen Knall. Die Oberfläche ist dabei aber oft nicht eben, sondern von Radspuren von Road-Trains oder anderen Fahrzeugen durchzogen, die inzwischen wieder getrocknet sind. Auch gibt es viele kleine Querrillen, die sich aneinander reihen. Wer hier also weniger als 80 fährt, der wird ordentlich durchgeschüttelt. Deshalb haben wir uns an den Rat von Marlise gehalten und haben in der Regel zwischen 90 und 100 km/h auf dem Tacho. Völlig verantwortungslos, ich weiss, aber die einzige Möglichkeit, dass die Federung die Schläge schluckt und wir Insassen den Trip überleben. Wir haben ein paar Sequenzen aufgenommen – schaut also selbst

Wir sind einigen Fahrzeugen begegnet – also auch hier nichts mit “tagelang alleine und verloren” – darunter einem echten Road-Train mit zwei Anhängern. Leider waren wir zu spät mit dem Föteler und dem Handy (und die GoPro hatte ich noch nicht installiert), um die “unheimliche Begegnung” zu dokumentieren. Auf jeden Fall habe ich sicherheitshalber am Strassenrand angehalten.

Ständig hielten wir die Augen offen und hofften, ein Wildtier zu sehen. Aber weder Kängurus noch Kamele liesse sich blicken. Nicht mal ein Wildpferd konnten wir entdecken. Dann nähern wir uns einem kleinen Stock auf der Strasse, dem ich geschickt auswich. Auf gleicher Höhe erkannten wir, dass es sich hier nicht um einen Stock, sondern um eine grosse Echse handelte, die da stocksteif mitten auf der Strasse stand. Das Bremsen und sichere Anhalten dauerte dann noch ein paar Meter. Doch das Tier blieb vorerst unbeweglich stehen. Erst als wir uns näherten, bewegte es sich über die Böschung, blieb aber rund einen Meter neben der Strasse stehen und lässt sich fotografieren. Wie glücklich waren wir, doch noch ein wildes Tier gesehen zu haben.

Nach mehr als einer Stunde Tortur, hatte es unser kleiner Wagen endlich geschafft und wir haben die Abzweigung des Mereenie-Loop und des Larapinta-Drives erreicht. Kurz danach kündigt ein Schild den Abstecher nach “Gosse Bluff” an. Erst wollten wir dem Auto (und uns) den erneuten Ritt auf der unbefestigten Strasse nicht antun, entschieden uns dann doch für einen kurzen Besuch. Und das sollte sich lohnen. Denn “Gosse Bluff” ist ein Meteor-Krater mitten in der sonst topfebenen Fläche. Man fährt mit dem Auto bis in den Krater und kann dann einen kurzen Abstecher zu Fuss auf eine Erhebung machen. Von dort sieht man sehr schön den typischen Ring. Ich habe eine 360°-Aufnahme gemacht und auf unserer Facebook-Seite hochgeladen. Aber das Beste kommt noch. Als wir wieder “on the road” waren, kamen wir an einem Look-Out-Point vorbei. Auch hier wollten wir erst vorbeifahren, weil der Punkt ziemlich oben auf einem Hügel war und uns nicht nach noch mehr Bergsteigen zumute war. Dann sahen wir, dass man hochfahren kann und bogen deshalb ab. Und dies war der richtig Entscheid. Man sah von dort, wie sich der Kraterring aus der Ebene erhebt. Ein eindrückliches Bild, wie wir meinen. Deshalb hier ausserhalb des normalen Imagesliders.

Der Rest der Reise bis Glen Helen verlief dann ohne weitere Aufregungen. Dort angekommen sahen wir uns die Gorge an – hübsch, aber nicht spektakulär. Das Wasser machte uns dann auch nicht für eine Erfrischung an. Ich frage mich, wann der Tümpel das letzte Mal frisches Wasser gesehen hat….

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Und zum Schluss noch zwei Gedanken zum Tag.

Die Glen Helen Lodge hat braune Bettbezüge. Bei den staubigen Beinen und Füssen der Gäste, kann ich mir vorstellen, wieso ….

Noch ein paar Worte zur Nachtruhe. Man könnte sich ja vorstellen, dass an einem Ort, 130 km weit von der nächsten Zivilisation entfernt, die Nächte dunkel und still sein sollten. Aber nicht in Glen Helen. 1. brannte unmittelbar vor unserem Zimmer die ganze Nacht Licht und 2. lag unser Zimmer optimal zum Stromgenerator – nein nicht solarbetrieben, sondern per Diesel. Und der lief die ganze Nacht. Es war so laut, dass wir am Morgen nicht einmal die Vögel hörten….

Ein Gedanke zu „Gravel road or “the real outback”

  1. Hoi zäme,
    Es muss ja ab und zu etwas unangenehmeres geben, man schätzt dann wieder das eigene Heimatland. Aber es ist immer noch spannend für uns……..
    Grüessli Kaethy

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