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Author: Andreas Kübli

What a surprise

What a surprise

Ich möchte euch heute etwas über Kausalität erzählen. Wer uns auch auf Facebook folgt, hat bereits mitbekommen, dass wir nun doch noch lebende und sich bewegende Kängurus gesehen haben. Das war heute Morgen gleich neben dem Camper. Worauf ich aber hinaus will, ist was gestern Abend passiert ist. 

Da haben wir nämlich auch schon Kängurus gesehen und zwar ganz viele. Wie aufgrund ihrer Hinterlassenschaften zu vermuten war, besuchen sie den Camping in der Abenddämmerung, resp. wenn es bereits dunkel ist. Und nun zur Kausalität:

Wir haben die Kängurus gestern Abend nur gesehen, weil wir plötzlich festgestellt haben, dass ja Vollmond ist und dieser sich gerade über den Bäumen hocharbeitet. Den wiederum haben wir nur gesehen, weil ich eigentlich vor hatte, den Sternenhimmel zu fotografieren. Und das kam nur, weil wir hier in Halls Gap keine Lichtverschmutzung eines grossen Ortes in der Nähe haben. Dem sagt man “Kausalitätskette”. Leider gibt es von gestern Abend nur ein unscharfes Fotos (schliesslich haben sich die Viecher immer bewegt und ich war zu überrascht, um die richtige Einstellung des Fotoapparates zu finden. Dafür gibt es eine gute Aufnahmen von heute Morgen, als zwei Exemplare unmittelbar vor unserer “Haustüre” die spärlichen Gräser frassen.

Nun aber zum heutigen Tag. Wenn ich den Titel mit “Sleepless…” nicht schon verwendet hätte, für heute Nacht wäre er passend gewesen. In der Nachbarschaft gab es ein kleines Kind, das seine Eltern und die ganze Nachbarschaft praktisch die ganze Nacht auf Trab hielt. Zwar beruhigte es sich zwischendurch wieder (weil es wohl müde wurde), kam aber nach einiger Zeit dafür umso intensiver wieder. Wir konnten nicht feststellen, ob es Schmerzen oder “Langeweile” war, das das Dauergeschrei auslöste. Auf jeden Fall waren wir am Morgen wie gerädert und alles andere als ausgeschlafen. Aber eben “that’s Camping”.

So schafften wir es auch nicht, wie geplant frühmorgens aus den Federn zu kommen, um den geplanten Ausflug zu den Pinnacle zu unternehmen. Das ist ein Aussichtspunkt auf rund 700müM von dem man einen phantastischen Ausblick auf die Landschaft gegen Osten hat. Wie gestern bereits beschrieben, gibt es in den Grampians drei Hügel-/Bergzüge – hier Range genannt. Die Pinnacles sind auf dem Sierra Range, der von Süden bis zur Mitte des Parks vorstösst. Wir hatten zwei Optionen: Start in Halls Gap mit einer Distanz von rund 7 km oder Start beim Parkplatz, ca. auf halber Höhe. Wir haben uns für den Parkplatz entschieden. Eine weise Wahl, wie sich sehr schnell herausstellt. Denn bereits um ca. 10 Uhr, als wir beim Parkplatz eintrafen, war es sehr heiss. So kämpften wir uns die verbleibenden rund 2.5km auf rund 300 Höhenmeter nach oben. Wir wählten für den Aufstieg den Weg über den “Grand Canyon” – naja, etwas hoch gegriffen. Dafür hatte es den Vorteil, dass man diesen Teil praktisch immer im Schatten gehen konnte. Doch spätestens beim Zusammenschluss mit dem direkten Weg war fertig mit Schatten. Vereinzelt wurden wir von “Kranken” überholt, die teilweise den Berg hochrannten. Zum Teil kamen einem auch bereits wieder Leute entgegen, die auf dem Rückweg waren – Lucky ones.

Nach rund eineinhalb Stunden haben wir den Gipfel erreicht – völlig durchgeschwitzt. Es folgten die obligaten Fotos (inkl. Selfie) bevor wir uns dann wieder auf den Abstieg machten.

Blick von den Pinnacles

Und dann ging es los. Wie die Bilder vom Himalaya, kam es mir vor. Ein stetiger Strom von Menschen, die den Aufstieg noch vor sich hatten – Unlucky ones. Immer wenn sie uns bei einer engen Stelle den Vortritt liessen, haben sie auf unseren Dank erwidert, dass sie damit einen Grund hätten, eine Pause zu machen. Das konnten wir sehr gut verstehen, waren die Temperaturen doch weiter gestiegen. Auf dem Parkplatz hatte sich die Situation auch zugespitzt. Alle noch so engen Ritzen waren besetzt und auch auf der Zufahrtstrasse standen Autos. 

Den Nachmittag verbrachten wir dann nach einer kurzen Erfrischung im Wasser mit Nichtstun am Pool. Es ist so schön nichts zu tun – ich könnte mich daran gewöhnen. Heute Abend haben wir uns erneut, aber leider vergebens auf die Suche nach den Beuteltieren gemacht. Wir konnten nur ein einzelnes Tier weiter weg ausmachen. Dafür sind mir ein paar (schöne) Aufnahmen von der Milchstrasse gelungen – denn der Mond hat sich heute auch nicht gezeigt.

Der Himmel über Halls Gap

Und zum Schluss stellt sich natürlich die Fragen, wieso heisst die Gegend da Pinnacle? Ich habe im Internet auf die Schnelle nichts gefunden. Ich gehe aber schwer davon aus, dass der Name von der Form der Steine/Oberflächen stammt, die von Wind und Wasser so geformt sind, dass sie an eine Aussenhaut einer Ananas erinnern. Ihr könnte dies auf dem einen oder anderen Bild hoffentlich auch erkennen.

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It’s a real waterfall!!!

It’s a real waterfall!!!

Ich komme gleich zum Wesentlichen von heute (und zur Auflösung was der Titel an sich hat), aber vorher möchte ich Adi Wehrli speziell danken für den Tipp, die Grampians zu besuchen. Sie wären nämlich nicht auf dem Programm gestanden, zu sehr haben wir uns auf das Meer konzentriert. Das wäre schade gewesen. Die drei Tage hier waren der Hammer. Ich kann die Empfehlung von Adi also nur weitergeben. Besucht Halls Gap und die Grampians, wenn ihr in der Gegend seid.

Nun aber zum heutigen Tag. Wir haben uns einen weitgehend faulen Tag gegönnt. Die grösste Leistung war ein kurzer (aber steiler) Walk zu den Mackenzi Fällen. Sie befinden sich auf dem Mount Difficult Range, der von Norden in die Grampians ragt. Und hier kommt der Titel ins Spiel. Während in den Blue Mountains der gross angekündigte Katoomba-Fall so ziemlich enttäuscht hat (er war bestenfalls ein Rinnsal), so hatten die Mackenzi-Falls heute etwas zu bieten. Zwar nicht ganz so eindrücklich wie die Krka-Fälle in Kroatien, aber auch ganz schön. Wir haben uns also einerseits den Wasserfall von oben angesehen. Andererseits haben wir uns auf den Abstieg (und dann halt auch wieder Aufstieg) an den Fuss der Fälle gemacht. Zwar wäre es (gemäss einem “Nachtessenbekannten” erlaubt, im Becken bei den Fällen zu schwimmen (von der Grösse wäre es wohl eher ein Plantschen), aber irgendwie war es doch zu wenig heiss – und so als einzige… Wie gestern war es bei unserer Ankunft noch ziemlich ruhig, während bei der Abfahrt wieder alle Parkplätze besetz waren. Ein Tipp also: früh aufstehen lohnt sich.

Bei der Rückfahrt haben wir noch den Boroka-Lookout besucht. Zwar schweift der Blick von dort, wie gestern vom Pinnacle, ins Viktoria-Tal. Aber es gibt eine neue Perspektive, vor allem auf den Lake Bellfield bei Halls Gap. Auch sind die beiden stark bewaldeten Hügelzüge des Mount William Range (mit rund 1100 müM, dem höchsten Punkt der Grampians) und dem Serra Range sehr gut zu sehen. Auf dem rechten befindet sich eben auch Pinnacle. Dort haben wir noch eine Gruppe Biker (ja, mit richtigen Harleys) getroffen. Sie waren begeistert zu hören, was wir alles schon gesehen und was wir uns noch ansehen wollten. Von der Schweiz wussten sie nicht so viel, haben aber zur Kenntnis genommen, als ich von den Strassen in den Alpen schwärmte…

Und dann kam eben der faule Teil. Den ganzen Nachmittag haben wir vor dem Camper in den Campingstühlen verbracht. Während Claudia zwischendurch für unser leibliches Wohl (und einen kleinen Feueralarm im Camper) sorgte, habe ich mich dem Text einer IPA-Arbeit gewidmet.

Schon am Nachmittag kam eine scharfe Brise auf, die uns zwischenzeitlich in eine Staubskulptur verwandelte. Ich hoffe, die technischen Equipments haben das ohne Schaden überstanden. Nachdem der Himmel immer dunkler wurde, haben wir uns zu einem etwas früheren Nachtessen entschieden. Heute hatte ich wieder einmal Lust auf ein Stück Fleisch. Dazu gab es Bratkartoffeln – die Tomate konnte sich gerade noch retten und deshalb auf dem Bild nicht zu sehen…

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Und wieder einmal ein kleines Intermezzo, das weder zur allgemeinen Weltverbesserung noch zu sonst irgend etwas beiträgt. Aber mich beschäftigt es nun schon seit der ersten Wanderung in den Blue Mountains. Anscheins gibt es in Australien einen neuen Wandertrend: Frauen tragen Runninghosen zum Wandern. Die Treckingkleider sind “out” – Frau trägt eng. Ich will nun keinen Shittstorm auslösen und mich weder über die Qualität der Hosen noch der Trägerinnen auslassen und ich halte mich auch zurück mit der Veröffentlichung von zu vielen Fotos. Aber damit ihr euch vorstellen könnte, was hier so abgeht, zwei Beispiele.

rolling, rolling, rolling – rowhide

rolling, rolling, rolling – rowhide

Der Titel soll zeigen, was wir heute vornehmlich getan haben … nämlich gerollt resp. gefahren. Ganze 420 km in ca. 5 h Reisezeit haben wir hinter uns gebracht. Das war so vorgesehen, so dass wir morgen nochmals einen Tag in Adelaide den Camper auf Vordermann bringen können, bevor wir ihn am Mittwoch abgeben müssen.

Die letzte Nacht war ziemlich stürmisch und wir haben sehr schlecht geschlafen. Trotzdem hiess es früh raus, denn wir wollten beizeiten in Tailem Bend ankommen. Erst brauchte es aber noch einen Bewerbungssupport in die Schweiz, das Säubern des Geschirrs und das Leeren des Abwassertanks – meine Lieblingsbeschäftigung, zum Glück kommt das nicht allzuoft vor, da wir in der Regel die vom Camping angebotenen Toiletten benutzen. Um 9 Uhr ging es schliesslich los.

Ganz so ereignislos wie vermutet, ist die Fahrt doch nicht verlaufen. Denn 1. hat immer wieder mal das Wetter gewechselt. Von Sonnenschein über Niesel bis zu intensivem Regen, haben wir heute alles erlebt. Zudem sind wir zufällig an einem Pink Lake (also einem See mit pinkem Wasser – wird durch ein Bakterium ausgelöst – vermuten zumindest die Wissenschaftler), an Art-Silos (also mit Kunst verziertem Getreidesilos) und vor allem v i e l flachem Land vorbeigefahren. Es scheint, dass hier eines der Zentren für den Anbau von Getreide ist. Die Flächen erinnern an die Bilder aus den USA mit den grenzenlosen Feldern voller Korn – nur dass sie hier bereits geerntet wurden.

Auf der Fahrt begegneten uns viele schöne Trucks. Allerdings hält sich die Länge hier in Grenzen. In der Regel sind es so ein Art Doppelaufleger. Dadurch werden die Gefährt ca. 1.5 Mal so lange wie ein Sattelschlepper bei uns. Stellvertretend findet ihr ein Exemplar als Titelbild.

Nach einem Einkauf in Tailem Bend fuhren wir die rund 4 km zum Camping Westbroom Park. Die Lage ist einmalig, direkt am hier schon ziemlich breiten Murry River. Sie werben damit, dass man sich hier das Abendessen direkt aus dem Trailer angeln kann. Das stimmt auch, die meisten Plätze sind max. in der zweiten Reihe vom Fluss. Aktuell ist nicht viel los. Ein paar einzelne Wohnwagen und wir. Als wir ankamen, war die “Rezeption” nicht besetzt und die Dame am Telefon hat nur gemeint, dass im Moment nicht viel los sei und wir einen Platz aussuchen sollen. Sie käme dann in einer Stunde vorbei, um die Gebühr einzukassieren – Quittung habe ich natürlich keine gesehen…

Was am Tag noch sehr idyllisch aussieht, war eben im Dunkeln beim Gang zur Abendtoilette doch eher unheimlich. So weit weg vom Schuss und so wenig Leute hier – heute Nacht schliesse ich besonders gut ab. Wenn ihr morgen also nichts mehr von uns hört, dann beginnt mit der Suche auf dem Westboom Park-Camping in Tailem Bend…

Zum Znacht gab es wieder einmal etwas Gesundes – Gemüserisotto. Ich bin immer wieder überrascht, was Claudia bei den beschränkten Mitteln hier, feines auf den Tisch zaubert. Es war auf jeden Fall super. Zudem haben wir so neben dem Reis gleich noch die Karotten und den Käse aufgebraucht. Das gibt am Mittwoch weniger Foodwaste. Vielleicht könnt ihr euch noch an die Tomate von gestern erinnern, die sich vor dem Essen aus dem Staub gemacht hat (vergl. Bericht “it’s a real waterfall”). Wir mussten sie dafür disqualifizieren und des Wagens verweisen. Zudem wäre es nicht erlaubt gewesen, sie nach Süd Australien einzuführen. Die haben hier einen heiden Schiss vor Fruchtfliegen und anderem Getier. So musste sie in Viktoria um Asyl nachsuchen.

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Und am Schluss noch dies: mit dem Grenzübertritt nach Süd Australien sind wir euch wieder etwas näher gekommen. Aktuell sind wir “nur” noch 9.5 h voraus. Das wird auch im roten Zentrum noch so bleiben. 

First Sunset

First Sunset

Heute mache ich es kurz, genau so kurz wie die Fahrt nach Adelaide. Es waren nur etwas mehr als 100 km, ein Katzensprung für Australische Verhältnisse. Wir sind sehr früh auf dem Camping eingetroffen und durften trotzdem schon den Platz beziehen. Das hat uns sehr gedient, denn es stand eine ausgedehnte Wasch-Session an. Wir haben alles was sich in den letzten Tagen angesammelt hat frisch gewaschen, an der Sonne getrocknet und verstaut. Währenddessen haben wir es uns vor dem Camper gemütlich gemacht. Morgen wird das Ganze in die Koffern verpackt, so dass wir eigentlich startklar wären für das rote Zentrum. Aber eben, erst folgen noch zwei Übernachtungen in einem Hotel und die Stadtbesichtigung am Donnerstag. 

Am Abend sind wir nach Glenelg gefahren und haben an der Water-Front ein Apéro und einen Happen zu Essen zu uns genommen. Danach stand der Sonnenuntergang auf dem Programm. Der erste Sonnenuntergang über dem Meer. Leider gab es (wie oft) gerade am Horizont ein Wolkenband, das die Wirkung des Untergangs etwas schmälerte. Aber auch so gab es ein paar schöne Aufnahmen. Zum Abschluss gab es noch ein “kleines” Eis… Nun sind wir so voll, dass nicht mal mehr ein Kaffee drin liegt. A-propos “liegt”, das werden wir wohl auch bald, obwohl es erst 21 Uhr ist.

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Trust me, I am an engineer

Trust me, I am an engineer

Es ist manchmal besser, auch als Ingenieur Altbekanntes und klar Definiertes zu vergessen und sich auf neue Situationen einzulassen. Wieso, erfahrt ihr etwas weiter unten.

Erst galt es heute Morgen den Camper auf Vordermann zu bringen und vor allem alles in die Reisetaschen zu verpacken. Dazu haben wir auf langes Ausschlafen verzichtet, denn wir mussten ja auch die “check-out strictly 10am” im Auge behalten. Rasch ein paar Toasts einwerfen und los ging es. Es schien uns, als hätten wir massiv weniger Platz in den Taschen als vor drei Wochen beim Packen zu Hause. Dabei haben wir bestenfalls ein oder zwei T-Shirts gekauft. Nun, wir werden morgen beim endgültigen Packen für den Flug am Freitag sehen, wie schwer die Taschen wirklich sind. Noch kurz den Dump-Point besuchen und kurz vor 10 verliessen wir den Camping. 

Da unser Hotel gar nicht weit weg liegt, fuhren wir dort vorbei um das Gepäck bereits zu hinterlegen. Zu unserer Überraschung war unser Zimmer schon bereit. Umso besser, so konnten wir das Gepäck bereits dort verstauen. Bei der näheren Inspektion des Zimmers und im Wissen, dass das Hotel ab Ende März geschlossen wird, wurde uns auch klar, wieso es bereits verfügbar war… Die Dame an der Rezeption hat uns erklärt, dass das Gebäude danach abgerissen wird (nein nicht, weil wir hier genächtigt haben) und ein Luxus-Kasten hochgezogen werden soll. Diese Absteige könnten wir uns dann definitiv nicht mehr leisten….

Die Rückgabe des Campers erwies sich dann als völlig problemlos. Keine 5 Minuten und wir waren wieder draussen. Praktischerweise befand sich die Haltestelle des Busses in die Stadt unmittelbar auf der Strasse vor der MAUI Niederlassung. Zielsicher führte ich Claudia gegen ihren Widerstand über die Strasse zur Haltestelle auf der anderen Seite. Wir waren uns einig, dass wir den Bus nach links in Richtung Stadt nehmen müssen. Wo wir uns nicht ganz einig waren, war die Strassenseite. Denn ich war, ganz Ingenieur, stur nach altbekanntem Muster auf die Strassenseite gemäss Rechtsverkehr gegangen. Erst dort konnte mich Claudia überzeugen, dass wir nun doch auf der falschen Seite stehen… 

Wir haben den Bus auf jeden Fall erwischt und sind sicher in der Stadt Adelaide angekommen. Wir haben die Zeit dann vor allem in den Einkaufsstrassen verbracht. Schliesslich haben wir morgen noch einen ganzen Tag, um die Sehenswürdigkeiten zu besuchen. Nein, auch heute Abend sind die Taschen nicht schwerer – wir haben nichts gekauft! Am späteren Nachmittag sind wir ins Hotel zurückgekehrt, haben noch den zweitletzten Apéro genossen und sind dann nach Glenelg essen gegangen. 

Voller Begeisterung haben wir das italienische Restaurant – wohl mit einem richtigen Capo – betreten. Leider wurde ich dann mit billig im Steamer aufgewärmten Cannelloni ziemlich enttäuscht. Zum Glück hatten wir am Mittag einen feinen Griechischen und einen Cesare-Salat (ihr dürft selber raten, wer welchen hatte), so dass wir davon noch etwas zehren konnten…

Es blieb noch Zeit für ein paar Aufnahmen von der untergehenden Sonne. Dann waren wir fällig fürs Bett. Aber natürlich haben wir noch an euch gedacht und ein paar Zeilen geschrieben. 

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Und wieder einmal ein Intermezzo…

Ich komme nochmals auf das Thema Toiletten zurück. Ihr könnt euch vielleicht an die Fotos in den Berichte aus Singapore erinnern. Im Gegensatz zu der asiatischen Stadt, sind hier die Herrentoiletten durchgehen nach nachfolgendem Muster anzutreffen. Das war bei uns vor etwa dreissig Jahren noch aktuell…

Als wir heute ins Hotel gekommen sind, haben wir ein komisches Gerät entdeckt. Es ist schwarz, rechteckig und scheint mit einem weiteren, telefonähnlichen Gerät in Verbindung zu stehen. Wir werden wohl die ganze Nacht brauchen, um die Anwendung dieses Gerätes herauszufinden.

Und am Schluss noch dies: JA, wir haben Vegemite probiert und für nicht geniessbar erklärt. Wir können uns nicht erklären, wie die Australier dies sogar zum Frühstück essen können!!!!

footy live

footy live

Heute beginne ich einmal von hinten. Denn das Spannendste läuft im Moment – und zwar in dem schwarzen Kasten, den ich gestern beschrieben habe. Wir haben herausgefunden, dass da Bilder erscheinen, wenn man am alten “Telefon” den richtigen Code eingibt. Und jetzt schauen wir uns ein Spiel eines der Nationalsports an: Footy oder Australien Football. Das ist eine Mischung aus Handball, Faustball, Fussball und Rugby. Viel schneller als Rugby, viel brutaler als Fussball, kein Netz wie beim Faustball und … nein, besser als Handball kann kein Sport sein. Auf jeden Fall sieht man immer neue Elemente des Sports (inkl. der Regeln), je länger das Spiel dauert. Aktuell führt Collingwood gegen die Richmond Tigers 45:39 (ich weiss, DAS interessiert euch überhaupt nicht, aber da hat man als Autor halt seine Freiheit:-) ).

Den zweiten Teil des Nachmittags haben wir mit faul herumliegen verbracht. Wir waren beide dermassen “uf dr Schnurre”, dass wir keine grossen Sprünge mehr machen wollten. Das kam auch etwas davon, dass wir seit dem Morgen in der Stadt rumgelaufen sind. Unter anderem haben wir den botanischen Garten besucht und uns dort unter riesigen Platanen ein Sandwich genehmigt und zwei Papageien zugeschaut, wie sie in einem Baumloch geschäkert haben.

Am Morgen haben wir noch den Center-Markt besucht. Ähnlich wie in Sydney, findet man auf engem Raum von Fleisch über Gemüse und Früchten bis zum Brot alles. Und letzteres war hier speziell – nämlich speziell lecker. Es sah nicht nur super aus, sonder schmeckte auch super, wie wir uns von ein drei “Mütschli” und eben zwei Sandwiches überzeugen konnten. Ihr findet auch diese Bilder in geraffter Form im Slider.

Die Lage des Hotels hat sich als perfekt herausgestellt. Natürlich sind wir einiges vom Stadtzentrum entfernt, dafür eben unmittelbar am Meer (siehe Fotos von gestern und vorgestern). Und die Fahrt in die Innenstadt haben wir mit dem Tram gemacht. Wir konnten ein paar Schritte von unserem Hotel entfernt einsteigen und waren in rund einer halben Stunde mitten in der Stadt. 

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Und am Schluss noch einen weiteren Einblick in die Gepflogenheiten hier in Australien. Wenn man nich gerade in ein “feines” Restaurant geht, ist es so, dass man an der Bar bestellt und auch gleich bezahlt. Man erhält dann einen Ständer mit einer Nummer, der gut sichtbar auf dem Tisch aufgestellt wird. Etwas später bringt einem dann jemand das Bestellt vorbei. Das hat den Vorteil, dass man nach dem Verzehr frei ist und den Ort nach Belieben verlassen kann.

Wir werden morgen ins rote Zentrum fliegen. Da dort wahrscheinlich das mit dem Internet-Zugang nicht immer möglich ist, kann es sein, dass entweder kein oder nur ein kurzer Bericht erscheinen wird. Am Mittwoch sind wir erst spät in Perth, so dass wohl erst ab Donnerstag wieder mit “normalen” Berichten zu rechnen ist. Bitte bleibt uns treu und schaut immer wieder mal vorbei, wenn ihr nicht sowieso den Newsletter abonniert habt.

sorry, wrong side

sorry, wrong side

29.3. Alice Springs -> Erldunda Roadhouse

Ich habe mir lange überlegt, ob ich diesen Titel oder “Shit happens” verwenden soll. Ich habe mich dann für den unterhaltsamen mit einem Lacher zu meinen Lasten entschieden. Aber einmal mehr, alles der Reihe nach.

Heute morgen haben wir das Hotel in Adelaide verlassen und sind mit dem Bus zum Flughafen gefahren. Nach Singapore und Sydney ist der Flughafen von Adelaide doch sehr überschaubar. Wir gönnten uns zwei Toasts und einen Kaffee, bevor wir mit rund einer halben Stunde Verspätung das Flugzeug besteigen konnten. Da die Inlandflieger von Qantas über keine Bildschirme verfügen, kann man über das Inflight-WiFi und das eigene Gerät die angebotenen Filme sehen. Leider hat es nicht ganz für “Arsen und Spitzenhäubchen” (natürlich in Englisch) gereicht. Ich werde mir den Schluss beim Rückflug noch reinziehen. Da wir das Glück hatten, dass in unserem Dreier-Block nur wir zwei waren, konnte Claudia zum Fenster rutschen und ein paar eindrückliche Aufnahmen machen.

In Alice Springs erwartete uns dann wie erwartet blauer Himmel und heisse Temperaturen – aber eigentlich noch erträglich – ganz im Gegensatz zu den Fliegen, die anscheinend nur auf “Frischfleisch” aus dem Süden gewartet haben und uns in Schwärmen belagerten. Nach einer gefühlten Ewigkeit, kamen endlich unsere Taschen und nach einer noch längeren Ewigkeit, hatten wir auch den Schlüssel für den Mietwagen in den Händen. Gleich haben wir ihn auf dem Parkplatz auch gefunden und ich entschied mich, ihn erst aus der Parklücke zu fahren, bevor wir die Taschen einladen konnten. Erst als ich mich fragt, wo denn hier das Lenkrad ist und wo ich den Schlüssel einstecken kann, habe ich gemerkt, dass ich auf der linken Seite eingestiegen bin – wrong side! Dass mir sozusagen der gleiche Fehler innerhalb von wenigen Tagen zweimal passierte, hat mich ja schon etwas geärgert. Ganz im Gegenteil zu Claudia, die sich fast nicht mehr einrenken konnte. Auf jeden Fall fahren wir nun einen flotten weissen Toyota RAV4 AWD. Zuerst ging es in die Innenstadt zum Einkaufen, bevor wir uns auf die endlosen Strassen gegen Süden machten. Im Bilderslider gibt es ein paar Aufnahmen der Fahrt. Eigentlich haben wir erwartet, dass alles topfeben ist und die Strasse pfeifengerade. Aber weit gefehlt. Erstens gäbe es doch einige Erhebungen links und rechts der Strasse und nach ersten geraden km schlängelte sich die Strasse doch ab und zu durch die Erhebungen. 

Mit einem kurzen Halt (im Fahrzeug, wir wollten uns ja schliesslich nicht von den Fliegen fressen lassen) erreichten wir nach rund zwei Stunden das Erldunda Roadhouse. Es liegt genau an der Abzweigung vom Lassiter- und dem Stewart-Highway. Also dort wo wir sowieso abbiegen hätten müssen, um zum Uluru zu gelangen. Das Zimmer ist nicht umwerfend, aber schlangensicher und es hat sogar einen Pool, in dem wir uns kurz erfrischten. Nach dem Essen in der Taverne (endlich ein T-Bone-Steak), schauten wir uns noch den Sonnenuntergang an. Leider nicht ganz so spektakulär wie in Adelaide – aber auch nett.  

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Ach, ich bin euch noch den Inhalt für den Alternativtitel “Shit happens” schuldig. Das ist kurz erklärt:

+15km/h = – 190A$

Out of order

Out of order

Wir sind aktuell in einem absoluten Funkloch und können uns nur über ein teures Wifi vernetzen. Deshalb folgen die Berichte, sobald wir wieder bei den $-Hyänen weg sind…

Bleibt dabei, es gibt einige News.

Impressive and exciting

Impressive and exciting

30.3.: Erldunda Roadhouse -> Uluru

Heute steht das Highlight der Reise im roten Zentrum an: der Uluru (oder wie er früher hiess Ayers Rock). Bevor ich euch aber davon erzähle, spanne ich euch noch etwas auf die Folter und hole noch zwei Dinge von gestern nach. 

Wir waren ja nach der Fahrzeugübernahme in der Stadt einkaufen. Was einem sofort auffällt, ist der grosse Anteil von Aborigines. War das Stadtbild in den bisherigen Städten stark geprägt von vielen Asiaten, fehlen die hier fast völlig. Dafür sind die charakteristischen Gesichter der Ureinwohner zu sehen. Man munkelt, dass hier in Alice Springs die Aborigines und die Weissen überhaupt nicht miteinander auskommen. Dazu passt auch eine kurze Doku über die Rückbesinnung auf die Werte der Ureinwohner, die vor ein paar Tagen im Fernsehen gelaufen ist. Bei einzelnen Interviews gab es doch ziemlich kritische Stimmen von Weissen. Wie auch immer, das Erscheinungsbild, das die Aborigines hier in Alice Springs abgeben, scheint der allgemeinen Erwartung zu entsprechen. Viele sind sehr ärmlich gekleidet und viele “hängen” an den Kreuzungen und den Parks herum. Das wird aber sicher auch damit zusammenhängen, dass sie es viel schwieriger haben, eine Arbeitsstelle zu finden. Ein weiteres Problem, das die Regierung seit 2005 – anscheinend erfolgreich – bekämpft, ist das Sniffen (also Schnüffeln) von Benzin. In Australien wird ein spezielles Benzin verkauft, das weniger “flüchtige” Stoffe hat und sich somit weniger gut fürs Sniffen eignet. Gemäss einer Studie von 2015, soll in den 10 Jahren der Anteil an Süchtigen um rund 90% gesunken sein. Und sie seien auch nicht auf andere Drogen ausgewichen. Nun, Umfragen sind Umfragen und man kann da ja antworten was man will. Es ist aber zu hoffen, dass die Studie Recht hatte und diese meist armen Leute, sich nicht noch die Gesundheit ruinieren.

Und als zweiter Punkt: wir sind euch seit gestern wieder etwas näher gekommen. Durch die Reise ins «Northern Territory», konnten wir die Uhren um eine Stunde zurückstellen. Somit beträgt die Differenz aktuell noch 8.5h.

Nun aber zum eigentlich wichtigen:

Heute haben wir den Weg zum Uluru unter die Räder genommen. Nicht, ohne uns vorher mit zwei Toasts und einem Cappuccino gestärkt zu haben. Auf der Strasse gab es nichts Neues gegenüber gestern. Lange gerade Strassen, bretterflaches Land mit steppenähnlicher Fauna. Gäbe es die doch zahlreichen Büsche nicht, man könnte sicher, ähnlich wie beim Meer, am Horizont sogar die Erdkrümmung erkennen. Wir unterbrachen die Reise zweimal. Einmal um uns bei einem (dem einzigen) Roadhouse an der Strecke, einen Kaffee zu gönnten (“Instant-Coffee”, meinte der Mann hinter der Theke – was aber überraschend gut schmeckte). Und das zweit Mal, um endlich die Drohne in die Luft zu bekommen. An einem abgelegenen und menschenleeren Rastplatz liess ich das Gefährt das erste Mal kurz steigen. Es musste zwar gegen den starken Wind kämpfen und es kam sogar die Meldung auf dem Display, dass der Gyro-Motor (der die Bewegungen der Drohne ausgleichen und für ein stabiles Bild sorgen soll) überfordert sei. Nun, ihr könnt euch selber von der kurzen Aufnahme überzeugen. Darauf sieht man übrigens auch sehr schön, wie flach es hier ist. 

Dann kam ein erstes Mal Hektik auf, denn eine grosse Erhebung war in der Ferne zu sehen. Wir bereiteten schon alles vor, bei erster Gelegenheit, die ersten Fotos zu schiessen. Ein paar Kilometer später konnten wir uns wieder entspannen. Denn wir hatten erst den Mt. Connor erreicht. Bei genauerem Hinsehen hätte man schon aus der Ferne erkennen können, dass der Berg nicht die markante Form besitzt. Natürlich machten wir trotzdem ein paar Aufnahmen am «Look-Out-Point». 

So kamen wir schon ziemlich früh (kurz nach Mittag) beim Uluru an. Wir hatten den Parkpass bereits online beschafft, so dass wir direkt in den Park fahren konnten. Nach einer kurzen Beratung im Visitor-Center, und aufgrund der “frostigen” 24° :-), entschlossen wir uns, bereits heute den Base-Walk rund um den grossen Stein zu machen. So fuhren wir zum Parkplatz. Dort startet auch der Weg, der auf den Berg führt. Allerdings war er «wegen zu starkem Wind» geschlossen. Natürlich wären wir auch nicht hochgegangen, wenn er offen gewesen wäre. So viel Respekt sollte man dann schon mitbringen. Dass allerdings dann auch auf dem Rundweg ziemlich oft darauf hingewiesen wurde, in diesem oder jenem Abschnitt keine Fotos zu schiessen, ging nach meiner Meinung dann doch etwas weit. Aber wie wir Schweizer sind, wir haben uns daran gehalten. Den 10.6 km langen Rundweg, der ganz flach verläuft – wie könnte es anderes sein – brachten wir dann mit regelmässigen Trinkpausen in rund 2.5h hinter uns. Hier haben uns die in Melbourne auf dem Markt gekauften Fliegennetze gute Dienste geleistet. Es ist fast nicht auszuhalten, wenn einem die Viecher in den Mund, die Nase oder die Ohren fliegen. Die Netze halten sie zumindest vom Kopf fern. 

Erst danach sind wir zur Loge gefahren und haben unser Zimmer bezogen. Es blieb noch etwas Zeit für eine kurze Erfrischung im Pool, bevor es wieder los ging, um den Sonnenuntergang mitzuerleben. Wir hatten Glück und konnten uns einen guten Platz sichern, bevor die grosse Meute kam. Das Spektakel war dann allerdings etwas dürr. Aufgrund des aktuellen Sonnenstandes ging es relativ schnell von «Sonne auf dem Uluru» in «Schatten auf dem Uluru» über. Ich gehe davon aus, dass im Hochsommer hier noch mehr Nuancen zu erkennen sind. Sicher sind einige der Fotos trotzdem auch für die Daheimgebliebenen eindrücklich. 

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Zum Schluss noch eine Anekdote, wie die einem hier das Geld aus der Tasche ziehen. Im Preis des Mietwagens sind NUR 500 Freikilometer enthalten. Den Vermietern ist völlig klar, dass dies eigentlich für Nichts ausreicht. Denn die Fahrstrecke von Alice Springs zum Uluru ist bereits rund 500 km lang. Also hat danach, wie bei einem Taxi, der Kilometerzähler plötzlich ein $-Zeichen dran.

Early birds

Early birds

31.3.: Yulara (Uluru) -> Kata Tjuta -> Kings Canyon

Der frühe Vogel fängt den Wurm – na ja, dafür ist er dann auch schneller müde … wir auf jeden Fall.

Wie vorgesehen, läutete heute morgen um 5 Uhr (ja, ihr habt richtig gelesen «fünf») der Wecker. Wir packten unsere Siebensachen zusammen und verliessen die Unterkuft, um die Zusatzschleife zu den Kata Tjuta zu machen. Dies bedeutet eigentlich Kata = Kopf / Tjuta = viele – was beim Anblick der Hügelkette verständlich wird. Dies hatte uns schon Adi empfohlen und gestern auch die gute Frau beim InfoCenter. Eigentlich wollen wir dort auch den Sonnenaufgang miterleben – den haben wir dann aber verpasst. Trotzdem waren wir um ca. 7 Uhr bereits zu Fuss unterwegs ins “Valley of the winds”. Das Gebiet innerhalb der «Olgas» (ist eigentlich ein völlig falscher Begriff, denn «Olga» ist nur einer der Erhebungen innerhalb der Kata Tjutas – wenn auch mit beachtlichen 1000 m.ü.M, die höchste) wurde dann seinem Namen auch gerecht. Ein zügiger Wind blies durch das Tal und sogar ich trug den ersten Teil der Strecke die Jacke. Dann aber lugte immer mehr die Sonne ins Tal und man hielt den Wind gut aus. Ein weiterer Vorteil des Windes: wo es Wind hat, hat es keine Fliegen. Wir gingen bis zum «Karingana»-Look-Out, von wo man einen herrlichen Blick ins flache Land hat. Nach rund 1.5h waren wir wieder beim Auto und genehmigten uns ein Frühstücks-Müesli.

Dann begann die Tortur: 350 harte Kilometer bis zum Kings Canyon. Im Gegensatz zu den langen Fahrten im Osten oder Süden, wechselt hier die Landschaft über die gesamte Strecke praktisch nicht. Endlose gerade Stassen wechseln sich mit gelegentlichen Kurven ab. Rechts und links stets derselbe Blick in die von kleinen Büschen und Gras (falls es nicht gerade abgebrannt ist) bewachsene tiefrote Erde. Zum Glück hatte mein Navi auf dem Handy für einmal nicht recht. Denn es zeigte eine Fahrzeit von 7.5h an. Schlussendlich waren wir dann rund 4.5h unterwegs. Darin eingeschlossen sind zwei Pausen (dazu unten mehr).

Dann der nächste Schock: die Reception des «Kings Canyon Resort» findet unsere Reservation nicht. Da sie kein passendes anderes Zimmer in unserer (einfachen Budget-)Kategorie mehr frei hat, gibt uns die freundliche Dame ein Gratis-Upgrade in ein Standardzimmer mit eigenem Bad (gebucht hatten wir ein Zimmer ohne eigenes Bad). Einem geschenkten Gaul schaut man bekanntlich nicht ins Maul, weshalb ich mich nicht weiter über das Zimmer auslasse.

Vor dem Essen haben wir einmal mehr einen Sonnenuntergang genossen. Dieses Mal an den Hängen des Kings Canyon. Rein vom Farbenspiel war dieser sogar etwas besser, als der von gestern am Uluru. Das Nachtessen liessen wir uns dann im Resort-Restaurant schmecken. Zur Hauptspeise, Gemüse im grünen Curry, gönnten wir uns als Vorspeise etwas Känguru-Fleisch. Wenn wir die Tiere schon nie in freier Wildbahn zu Gesicht bekommen, wollten wir zumindest wissen, wie sie schmecken. Nun, wenn wir einen Blindtest gemacht hätten, hätten wir wohl auf Rindfleisch getippt. Es schmeckt ziemlich ähnlich und das Fleisch bleibt einem auch zwischen den Zähnen stecken … Nur die dunkle Färbung der «midium»-Fleischstücke, lassen erahnen, dass es sich um ein Wildtier handelt. 

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Um zum Schluss eine Gegebenheit, die sich heute beim Kaffe holen am gleichen Roadhouse wie gestern zugetragen hat.

Als wir vorfuhren, standen doch tatsächlich drei Töffs ausgerechnet unter dem einzigen Baum, so dass ich nur noch am Rande vom Schatten profitieren konnte. Wie waren wir aber überrascht, als wir die Nummernschilder zweier Töffs gesehen haben «BE …». Richtig «Bärner»! Natürlich sprachen wir sie an und sie erzählten, dass sie bereits rund 2 Jahre unterwegs seien und von der Schweiz über den Landweg bis nach Indien gefahren seien. Dort hätten sie nach Neuseeland eingeschifft und wären nach etlichen Kilometern dort, schliesslich in Australien gelandet. Sie werden danach noch rund ein halbes Jahr von Süd nach Nord durch Afrika fahren und dann nach total rund 3.5 Jahren wieder in die Schweiz zurückkehren. Beeindruckend ist, dass sie pro Person ein Jahresbudget von nur 15’000.- CHF haben (inkl. AHV-Beiträge, wie sie speziell erwähnten :-)). In diesem Betrag muss alles drin sein, vom Lebensunterhalt über Übernachtung bis zum technischen Unterhalt der Maschinen. Natürlich führen auch sie ein «elektronisches Tagebuch». Ihr könnt ja mal bei XTadventures reinschauen.