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Category: Bericht

through forests and meadowes

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Frühmorgens, also 06:30 Uhr war Tagwach. Aber wir wurden nicht von unserem Wecker geweckt, sondern von den Kakadus (Ton einschalten).

Sie sind nicht ganz leise und auch nicht scheu. Nach der Morgentoilette fuhren wir gleich los. Das Morgenessen wollten wir später irgendwo unterwegs einnehmen.

Heute hatten wir eine etwas längere Strecke vor uns. Schlussendlich wollten wir am Burrell Lake auf dem Big4 Campingplatz nächtigen. Die Strecke führte uns über Hügel und nochmals Hügel, durch Eukalyptuswälder und nochmals Eukalyptuswälder. Man glaubt gar nicht wie hügelig diese Ecke von Australien ist. Zwar hatte es auf unseren Weg keine hohen Berge wie in der Schweiz, aber einen Hügel nach dem anderen.

Unser erstes Etappenziel war der Tree Top Walk Illawara mit atemberaubender Aussicht auf die Küste. Dort angekommen, haben wir das aufgeschobene Frühstück zu uns genommen. Gut gestärkt ging es dann zum Tree Top Walk. Die 25A$ konnten wir sparen, denn wir konnten auf unsere City Card von Sydney zurückgreifen. Wir hatten Glück, dass das Wetter mitspielte, sonst hätten wir die spezielle für diesen Eintritt aufgesparte Attraktion verloren.

Zuerst marschierten wir durch den «Regenwald» mit putzigen Feeenhäuschen für die Kinder bis wir vor dem Anfang des Tree Top Walks standen. Nun gings über den Metallsteg Meter für Meter in die Höhe. Auf dem höchsten Punkt/Turm ist man 45 Meter über Boden – zu hoch für mich, da musste Ändu selber hoch. Trotz anfänglicher Skepsis habe ich den restlichen Steg (alles mit Gitterrost) ohne Probleme gemeistert. Tolle Aussichten in den Baumkronen der riesigen Eukalyptusbäume haben uns erwartet (seht selber in den Fotos).

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Nach einer weiteren kurzen und steilen Abfahrt nach Kiama erwarteten uns dort die Blowholes. Eine natürliche Meeresöffnung im Felsen, durch die das Meer die Wellen durchstösst. Immer lustig sind die japanischen Freunde, wenns um eine Sehenswürdigkeit geht. Da wird gejubelt, sobald etwas passiert. Nach den obligaten Fotos marschierten wir zurück ins Städchen und genehmigten uns einen Toast with ham and cheese. Mehr als genug, bei 31 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit.

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Unterwegs besorgten wir die nötigen Einkäufe und gaben unserem treuen Begleiter etwas zu trinken (ein paar Liter Diesel). In Burrill Lake angekommen, haben wir uns eingerichtet und uns dann am See einen Apéro genehmigt. Den Alkohol muss man hier in speziellen Läden kaufen und draussen gut eingepackt nach Hause tragen.

Zum Schluss mussten wir noch Auskunft über unser Auto geben (natürlich in Englisch, also australischem Englisch) und natürlich interessierte L….(den Namen weiss ich schon nicht mehr) woher wir kommen und wohin unsere weitere Reise uns noch bringt

scenic drive

scenic drive

Nach einem Tag in Burril Lake am herrlich gelegenen Camping mit unserem 1A-Platz, ging es heute weiter südwärts. Wir haben uns entschieden, eine Nacht in Burril und zwei Nächte in Eden zu verbringen. Bezüglich Campingplatz war das eine schlechte Entscheidung. Weder die Lage noch der Stellplatz können sich mit denen von Burril messen. Zwar liegt der Camping direkt am Meer und der Strand würde zum Baden einladen … leider ist das Wetter so, dass man bereits beim Gedanken an die Badehosen fröstelt. Nun werden wir morgen herausfinden, ob wenigstens der Ort mehr hergibt.

Hier noch unser Ausblick aus dem Schlafzimmer heute Morgen.

Nun der Tag ist eigentlich schnell erzählt. Denn ausser der Dolphins-Bucht in Burril Lake sowie einem herrlichen, einsamen Strand haben wir nicht viele Attraktivität gefunden. Zwar war die Fahrt auf der Scenic Route (Nr. 9) mehr oder weniger am Meer entlang statt auf der Autostrasse im Landesinnere sicher attraktiver, weil man doch immer wieder etwas neues zu sehen bekam. Aber trotz vielen Warntafeln wegen Wombats und Kängurus haben wir bis kurz vor Eden nur “Leichen” gesehen. Dann aber, ich habe noch zu Claudia gesagt “die lieben doch Golfplätze”, ein ganzes Rudel am Grasen … auf einem Golfplatz. Zwar konnte der Club nicht mit zwei neuen Mitgliedern rechnen, aber der Parkplatz bot eine hervorragende Gelegenheit, die Tiere zu fotografieren.

Wie gestern, war die Fahrt geprägt von vielem “Bergauf- und Bergab”. Es gab nicht viele Strecken, die flach verliefen. Das stellt natürlich auch an den Fahrer hohe Ansprüche. Aber auch die Strassenqualität stellt das Fahrzeug, die Insassen und vor allem das Equipment auf die Probe. Es ist unglaublich was an so einem Fahrzeug alles “chlefele” kann. Wir werden für die nächste Etappe das eine oder andere noch optimieren müssen.

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Stellvertretend hier noch ein paar Aufnahmen der Kängurus sowie von mir, wie ich mich todesmutig in die Wellen stürze (gleich danach, ehrlich).

when boats were made of wood, men were made of steel

when boats were made of wood, men were made of steel

Wie gestern erwähnt, haben wir uns heute in und um Eden aufgehalten. Wir haben Boydtown resp. den Boydtower besucht. Das ist ein Überbleibsel eines stinkreichen Schotten namens Boyd, der um 1840 hier ein Gegenpart zu der damaligen «Hauptstadt» Sydney errichten wollte und dies auch tat. Er gründete ein Wirtschaftsimperium mit Landwirtschaft, Wahlfang und Import-/Export im eigenen Hafen in der nach ihm benannten Stadt. Leider ereilte ihn Ende der 1840er die Wirtschaftskrise und er liess alles stehen und liegen und verzog sich nach Kalifornien, wo gerade der Goldrausch anfing. Von seinem ehemaligen Imperium steht nur noch ein Gebäude, das restauriert und nun als Hotel im Einsatz ist. Der Leuchtturm, der ganz an der Spitze der Halbinsel südlich von Eden liegt, ist eben eigentlich gar keiner. Denn Boyd erhielt keine Konzession für einen privaten Leuchtturm. Aber er wäre auch kein Geschäftsmann gewesen, wenn er nicht auch daraus Kapital geschlagen hätte. Er nutzte den Turm nun als Aussichtspunkt für seine Wahlfänger, was ihm einen riesen Vorteil gegenüber seinen Konkurrenten brachte.

Spannend ist generell die Geschichte des Wahlfanges hier. Denn die Einheimischen hatten herausgefunden, dass sie Killerwale (also die Orkas) als Helfer nutzen konnten. Dadurch, dass sie diese fütterten (mit den Lippen und den Zungen der getöteten Bartwale), trieben diese die Bartwale in die Arme der bereiten Walfangflotte. Eine echte Symbiose… Der Spruch, der auf dem Werbeposter für den Ort wirbt (und als Titel für diesen Beitrag hinhalten muss), war wohl treffend: «when boats were made of wood, men were made of steel». Es muss schon eine abenteuerliche Arbeit gewesen sein, mit Ruderbooten mit 8 Mann (6 Ruderer, ein Steuermann und einer der die Harpune schmeissen musste) einen so grossen Wal anzugreifen. Ich möchte nicht wissen, wie viele dabei drauf gegangen sind.

Danach fuhren wir durch das Städtchen Eden bis zum dortigen «lookout-point». Nun, wenn DAS das Paradies war, dann verstehe ich wieso Adam und Eva dort weg wollten JNein, Spass beiseite. Gerade viel hat das «Paradies» nicht zu bieten. Sicher wäre das Killerwalmuseum spannend gewesen, aber dieses schloss bereits um 15 Uhr.

So war das wirklich spannende an diesem Tag die Wäsche. Dies weil man bei diesen allgemein zur Verfügung stehenden (alten) Maschinen nie weiss, was man genau einstellen muss und was dann daraus wird. Wir hatten Glück, keines der Wäschestücke ist eingegangen und sie haben nun nicht auch alle dieselbe Farbe… Weil das Wetter etwas unsicher war, haben wir die im Tumbler angetrockneten Wäschestücke quer im Camper aufgehängt. Damit haben wir auch gleich was für die Luftfeuchtigkeit getan.

Und das Highlight des Tages war das Nachtessen. Claudia hat eine One-Pot-Pasta gezaubert und ich habe eine Tranche Lachs auf den Grill geschmissen. War sehr gut.

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far, farther, farthest away

far, farther, farthest away

Man könnte sagen, dass die Reise schon bald vorbei ist. Denn heute waren wir am weitesten von zu Hause entfernt. In Mallacoota, einem kleinen Fischerdorf am südöstlichen Ende (aber weder der südlichste noch der östlichste Punkt) von Australien, haben wir eine Entfernung von rund 16’750 km erreicht. Nun nähern wir uns also täglich wieder der Heimat. Aber das mit “die Reise schon bald vorbei” ist natürlich Quatsch. Denn sie hat ja praktisch erst begonnen und wir haben noch so Vieles vor uns.

Nun aber zu heute Erlebten. In Eden hatten wir die letzte Gelegenheit, den Sonnenaufgang über dem Meer zu erleben. Und siehe da, Petrus meinte es gut mit uns – hatten wir auf jeden Fall vom Camper aus den Eindruck. So machte ich mich, bewaffnet mit dem Fotoapparat, auf zum Strand. Aber leider hatte Neptun etwas dagegen. Denn er lies eine Wolkenwand weit draussen über dem Meer stehen. So gab es zwar schon noch ein, zwei spektakuläre Aufnahmen, aber eben erst, als die Sonne, diese Wolken überwunden hatte.

Somit waren wir ja auch früh wach, nahmen das Frühstück ein und machten uns auf den Weg. Allerdings erst, nachdem wir die eher unangenehme Aufgabe des Leerens des mobilen WC’s hinter uns gebracht hatten. Gemäss Planung erwarteten uns rund 280 km via Mallacoota bis nach Lakes Entrance. Übrigens klappte die Reservierung der Campingplätze bisher jeweils prima. Ein paar Tage vorher auf der Homepage den Platz reservieren und schon hat man einen sicheren Schlafplatz.

Von den 280 km haben wir gefühlte 250 km im (Regen-)Wald verbracht. Obwohl wir jede “Scenic-Drive”-Möglichkeit genutzt haben, verlief die Fahrt doch ziemlich eintönig. Rechts Wald, links Wald und vor einem das endlose Band der Strasse. A apropos: wir sind überrascht, wie wenig Verkehr es auf dem Highway (eigentlich nichts anderes als eine Überlandstrasse mit gelegentlichem Überholstreifen) hat. Da kann man km fahren, ohne auf ein Fahrzeug zu treffen, das in die gleiche Richtung fährt. Aber das macht die Fahrt einfacher. Einerseits ist man nicht ständig unter Druck, weil einer von hinten drängelt und andererseits muss man nicht dauernd auf der Hut sein, um die Überholmöglichkeit nicht zu verpassen. Also eine entspannte Fahrt. Bisher haben wir auch die Distanzen und die dafür gerechnete Zeit immer gut einhalten können. Da blieb genügend Spielraum für einen spontanen Umweg oder ein paar Schritte zusätzlich im Wald.

So wie auf dem McKenzie River Rainforest Walk, von dem ihr unten auch ein paar Bilder seht. Es war wie in einem verwunschenen Märchen. Eine Stille, die nur hi und da von einem Vogelruf durchbrochen wurde. Und dann der dichte Regenwald mit teilweise Riesenbäumen. Spannend waren auch die Eukalyptusbäume. Die verlieren im Herbst nicht ihre Blätter (sonst hätten die Koalas ja nichts mehr zu futtern) sondern schälen die Rinde ab. Das sieht dann nochmals unheimlich aus, wenn die “Haut” der Bäume in Streifen herunterhängt. Leider können die Fotos unten nicht den Eukalyptus-Duft übertragen, der teilweise von den Bäumen ausging. Und selbst der Farn, der bei uns im besten Fall mal ein kleiner Strauch wird, wächst hier als Baum in die Höhe. Nur leider war auch hier nichts von grösseren Tieren zu sehen. Wir hätten so gerne endlich einen Wombat LEBEND gesehen. Denn am Strassenrand gab es, wie auch tote Kängurus, einige zu bedauern. 

In Mallacoota (wie vorher auch in Eden) ist uns aufgefallen, dass neben uns (und ein paar Jugendlichen), vor allem Senioren unterwegs sind. Es ist natürlich nicht mehr DIE Reisezeit und die Senioren nutzen eben auch die nicht mehr so vollen Strassen und Städte.

Etwas überrascht waren wir, als wir an einem Tor eines Bauernhofs “Simmentaler” angeschrieben sahen. Und wirklich, das grasten doch tatsächlich Oberländer Kühe auf der Weide.

Nun sind wir also in Lakes Entrance eingetroffen und konnten auf einem sehr schönen (und wohl gerade erst renovierten) TOP-Campingplatz unsere Zelte, resp. den Campervan, aufschlagen. Das Abendessen haben wir selber zubereitet. Das am 11.3. ausgefallene Abendessen werden wir wohl morgen nachholen.

Und noch was in eigener Sache. Ich habe ja für den Aufenthalt hier eine lokale SIM-Karte ins Handy gesteckt und der ganze Datenverkehr läuft nun hierüber. Das hat Auswirkungen auf die WhatsApp-Nachrichten. Ich erhalte die auf die ursprüngliche Nummer laufenden Meldungen nicht mehr. Wer mir also etwas schicken will, der muss die neue Nummer +61 473 133 295 hinterlegen. 

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Live for the moment – you can’t put into words

Live for the moment – you can’t put into words

Was für eine Weisheit. Sie passt eigentlich ganz gut zu diesem Blog. Denn was wir hier erleben, können wir unmöglich in Worte fassen und zu euch übertragen. Und doch mache ich es jeden Tag wieder gerne. Denn 1. will ich euch etwas “gluschtig” machen und erhalte dabei positive Rückmeldungen zu unseren Berichten und zweitens dienen sie uns später auch als Gedankenstützen. Die Details, die hinter den einzelnen Worten stehen, die sind in unseren Köpfen enthalten – sie müssen aber einen Bezugspunkt haben, um wieder (wenn möglich in richtiger Reihenfolge) hervorgeholt werden zu können. Und dabei werden uns diese Berichte eben auch helfen. 

Der heutige Tag sind wir ruhig angegangen. Etwas länger geschlafen als letzte Nacht und somit auch später gefrühstückt und dann sitzen geblieben. Das hat doch tatsächlich dazu geführt, dass wir unsere Morgentoilette verschieben mussten, weil die WC-Anlage zwischen 11 und 12 Uhr zu Reinigungszwecken gesperrt ist. 

Am Nachmittag aber, da ging es richtig los. Lakes Entrance liegt, wie der Name schon sagt, eigentlich an einem See. Dieser See ist aber nichts anderes als der Übergang vom Fluss ins Meer. Aber eben, das Meer erreicht man erst, wenn man die vorgelagerte kleine Insel über einen Steg erreicht. Wir hatten unser Badezeug dabei – just in case – und dieser Fall ist halt nicht eingetreten, zumindest nicht freiwillig (dazu gleich mehr). Denn ein kleiner Versuch mit dem linken Zeh, hat ergeben, dass sich das Südpolarmeer für uns Mittelmeer-Weicheier nicht gerade eignet. So beliessen wir es bei einer rund drei Kilometer langen Wanderung dem Meer entlang. Daraus wurde im Sand eine gefühlte Leistungsdistanz von 10km… Und dann kam eben noch die “unfreiwillige” Meerestaufe. Eine kleine Unachtsamkeit beim Filmen – und schon war ich klitschnass. Die Szene lässt sich auf dem Video auf unserem YouTube-Kanal zwar nur erahnen, die Akustik lässt aber keine Zweifel offen, was passiert ist (es lohnt sich bis dahin auszuharren).

Monsterwelle

Der Camping liegt gleich neben dem Bowl-Club und den Spielfeldern für Football. Aber das ist nicht irgend ein Football, sondern Australien Football oder kurz Footy genannt. Das ist ein Vollkontaktsport – eine Mischung aus Rugby, Faustball und Fussball. Es würde zu weit führen, die Regeln hier wiederzugeben. Wen es interessiert, der findet sie in Wikipedia. Aber es war doch sehr unterhaltsam, die 36 Spieler und 8 Schiedsrichter bei der Ausübung des Sports zu beobachten. Da gab es zum Beispiel eine Rangelei, als der Ball schon lange weg war – und das Spiel lief weiter. Auf todesmutige Tacklings folgten schöne Einzelleistungen und schliesslich durften wir noch zwei Tore und ein Behind bestaunen. Das macht zusammen 13 Punkte – wie gesagt, lest die Regeln selber nach…

Auch einen Bowl-Spieler konnten wir bei Training zusehen. Nein, auch wenn es so tönt und auch so aussieht, mit Boule oder Boggia hat es nur am Rande zu tun. Denn 1. sind die Kugeln nicht wirklich Kugeln, sondern an zwei Seiten abgeflacht, der Schwerpunkt auf einer Seite der Kugel und das Spielfeld ist viel länger. Alles in allem sicher spannend, wenn denn etwas gelaufen wäre.

Wie gestern angekündigt, haben wir das am 11. März ausgelassene Nachtessen heute nachgeholt – im eben erwähnten Bowl-Club. Aber was wir dort vorgefunden haben, ist anders als alles was wir bisher erlebt haben. Man muss vielleicht noch erwähnen, dass der Bowl-Club wohl nur als “Tarnung” für das angehängte Casino genutzt wird. Denn beim Eintreffen mussten wir gleich erst den Führerschein vorweisen, der eingescannt wurde. Darauf erhielten wir einen Zettel, der uns ein Alter über 18 Jahren auswies. Da wir aber nur essen wollten, war das ganze eigentlich überflüssig. Und ich weiss jetzt noch nicht, was mit meinen Daten nun alles geschieht… Das Restaurant erinnerte dann auch eher an ein Speisesaal in Las Vegas, als an ein gemütliches Restaurant. Denn 1. wurden gerade noch die Raffle-Zahlen (bei uns wäre das wohl eine Tombola) bekannt gegeben, was neben dem sehr sehr hohen Lärmpegel zusätzlich Unruhe generierte. Dann musste man sich das Essen auf der Speisekarte aussuchen, zu einer Warteschlange vor EINER Kasse begeben, dort eine gefühlte Ewigkeit warten um dann seine Tischnummer und die Bestellung aufgeben zu können. Sie kassierte dann auch gleich ein. Das Servierpersonal brachte dann nur noch das Essen und räumte den Tisch ab. Sie hatten mit Bestellung und Geld nichts zu tun. Wir haben unmittelbar nach dem letzten Bissen fluchtartig den Ort des Schreckens verlassen. Sollte ein Australienreisender diese Zeilen lesen, dann raten wir vom Besuch des Bowl-Clubs zwecks Nahrungsaufnahme ab.

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Zwei Dinge gibt es noch zu sagen (auch als Erklärung zu den Fotos oben).

  1. Wir haben heute Backgammon gespielt. Wer die Facebook-Seite abonniert hat, hat es schon mitbekommen. Es stand 1:1 bei den Spielen und im Entscheidungsdurchgang hatte Claudia noch 3 Steine zum rausspielen, ich noch zwei. Sie war am Zug. Da mit zwei Würfeln gewürfelt wird, ist es nur möglich zwei Steine rauszuspielen … ausser man würfelt ein Pasch (zwei gleiche Augenzahlen), dann kann man den Zug 4-fach machen. Und was glaubt ihr, hat Claudia gewürfelt …. ich brauche wohl nichts zu sagen!
  2. Dass hier down under auf der “falschen” Strassenseite gefahren wird, weiss wohl jeder. Dass hier aber eigentlich ALLES anders ist, das war zumindest ich mir nicht bewusst. Denn was lernen wir als Kinder bezüglich zu-/abnehmenden Mond? Ein zusammenhängend geschriebenes Z heisst zunehmend und der Bogen des A bedeutet abnehmender Mond. Wie war ich überrascht, als aus der Sichel mit dem “A” plötzlich ein Halbmond geworden ist….
    Beim Parkieren des Campers habe ich überlegt, wie die Sonne wandert und entsprechend den Wagen gestellt. Nein, nein, auch hier geht die Sonne im Osten auf und im Westen unter – so weit gehen die Australier dann doch nicht. Aber was natürlich klar ist: sie läuft nicht von Osten über Süden nach Westen sondern von Osten über NORDEN nach Westen … da muss man auch erst drauf kommen…

Ihr seht also, man kann in den Ferien sogar was lernen.

That is the entrance

That is the entrance

Wie immer ist es eine Frage des Betrachtungswinkels. Es kann das Ende eines Flusses sein oder der Anfang des Meeres. Auf jeden Fall nennen die Leute es hier “the entrance”. Es bedeutet nämlich, dass hier der Zugang zu den Seen des Hinterlandes beginnt. Es ist spannend zuzuschauen, wie sich die Kräfte hier gegenüber stehen. Die Wassermassen des Flusses streben nach dem offenen Meer, die kräftigen Wellen des Meeres drängen es aber in die Mündung zurück. Dadurch bricht sich das Wasser und grosse Wellen entstehen.

Etwas überrascht waren wir, als wir plötzlich Australische Seelöwen (Robben) sahen, die in diesen Wellen richtiggehend surften. Mit einer Freude sprangen sie aus dem Wasser, schwammen mit der Welle gegen das Landesinnere und liessen sich dann unter Wasser wieder zurücktreiben. Wir glauben sogar einen Delfin dabei gesehen zu haben (siehe 2. Hälfte des Videos). Natürlich haben wir das für euch wieder auf unserer YouTube-Seite aufgeschaltet.

Aber wie kamen wir eigentlich zu den Aufnahmen. Wir haben nochmals einen Versuch unternommen und den “richtigen” Weg über die Halbinsel bis eben zum “Entrance” zu finden. Und siehe da, ein unscheinbarer rund 2.5km langer Pfad brachte uns durch die Stauden bis zum Eingangstor der Seenlandschaft. Und das Glück nach den Seelöwen war uns bei der Rückkehr gleich nochmals hold. Wir kreuzten den Weg mit einem Ameisenigel. Der stand halb unter dem Steg und hob schnuppernd die Nase, bevor er ganz unter den Steg verschwand. Wir waren sehr glücklich, nun endlich ein paar Tiere gesehen zu haben, die keine Federn haben…. Da wir geistesgegenwärtig natürlich den Aufnahmeknopf unserer Handy gedrückt haben, können wir euch den Ameisenigel ebenfalls in einem kleinen Video zeigen.

Und dann noch dies: jedes Mal wenn wir an den Strand kommen, haut das Meer ab. Wir hatten bereits an der Ostküste das Flair immer dann ans Meer zu gehen, wenn Ebbe ist. Zwar könnte man nun tolle Watt-Wanderungen machen, der glitschig-grüne Untergrund macht einen aber nicht gerade an. Wir müssen schauen, dass wir zumindest in Westaustralien dann auch einmal die Flut erwischen.

Den Nachmittag starteten wir mit einer Partie Minigolf. So kämpften wir uns über sehr ideenreich gestaltete 18 Bahnen. Wer am Schluss siegte, seht ihr im Bilderlauf unten (ich möchte mich hier nicht hervorheben). Den Rest verbrachten wir vor unserem Fahrzeug und genossen die Sonne. Natürlich haben wir auch einen Blick ins Formel 1 Rennen geworfen – VPN-Verbindung in die Schweiz sei dank.

Den Tag haben wir mit einem feinen Nachtessen – diesmal selber gekocht – abgeschlossen. Fleischbällchen an einer rassigen Tomatensauce und dazu Reis.

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Und noch zwei Nachträge aus früheren Episoden:

  1. Der im Internet viel beschriebene “Grenzübertritt” zwischen den Bundesstaaten liess uns in Eden den Kühlschrank ziemlich rigoros ausräumen. Schliesslich wollten wir bei der Kontrolle nicht blöd dastehen. Aber von wegen Kontrolle. Das einzige, das wir vom “Grenzübergang” mitbekommen haben, war die Willkommenstafel am Strassenrand. Weit und breit keine Grenzstelle oder so etwas. Der ganze Foodwaste umsonst…
  2. Und noch eine Präzisierung zur Spinne, die uns in den Blue Mountains erschreckt hat. Wir haben im Internet herausgefunden, dass es eine Red-Black-Spyder war. Im Internet ist man sich über die Giftigkeit nicht ganz einig… Nun, gut, dass wir diese Frage nicht genauer klären müssen, da die Spinne wohl genauso erschreckt ist, wie Claudia.
I’m so good at sleeping – I can do it with my eyes closed

I’m so good at sleeping – I can do it with my eyes closed

Dieser Spruch, den wir heute in einem Kaffee in Paynesville gelesen haben, passt sehr gut zum heutigen Bericht.

Er passt auf die die Dame hinter der Kaffeemaschine, die tatsächlich noch zu schlafen scheint (kein Wunder um 9:30 in der “Früh”), denn während wir warteten, hat sie in ca. 3 Minuten KEINEN einzigen Kaffee aus der Maschine gebracht. Dieses Arbeitstempo (und die Tatsache, dass dieses Kaffee auch kein WC hatte) hat uns dazu bewogen, wieder das Weite zu suchen.

Aber wieso waren wir eigentlich in Paynesville? Der heutige Tag war als reiner “Transfertag” von Lakes Entrance nach Melbourne gedacht. Denn mit der Verlängerung des Aufenthaltes in Lakes Entrance haben wir auf einen Besuch des Willson Promontory NP verzichtet. Unsere Recherchen haben nämlich ergeben, dass dort praktisch alles geschlossen ist, weil es bis Mitte letzte Woche noch gebrannt hat. Also wollten wir nun die lange Distanz von 350 km hinter uns bringen. Da es aber die Tage davor auf der Strasse so gut gelaufen ist, streuten wir eben den Besuch der Raymond Island bei Paynesville ein. Dort gibt es einen “Koala-Walk”. Und da wir bisher nicht gerade verwöhnt wurden mit einheimischen Tieren, wollten wir unser Glück versuchen. Schliesslich dürfte der Walk ja nicht umsonst “Koala-Walk” heissen. 

Und wirklich, wir wurden nicht enttäuscht. Ein Umweg von rund 30 km, der sich gelohnt hat. Ihr findet einige Bilder unter in der Übersicht. Und hier sind wir wieder beim Titel dieses Berichtes. Die Koala verbringen 20h mit Schlafen (und darin sind sie eben sehr gut) und die restlichen 4h fressen sie. Aber hier haben wir eine Überraschung für euch. Denn nicht nur, dass ihr in den Bildern viele putzige Bärchen seht, die interessiert in die Kamera blicken, sondern wir können euch eine Sensation vorführen – ein Koala, der sich BEWEGT! Da dies auf einem Bild nicht wirklich Sinn macht, haben wir euch das in einem Video auf unserem YouTube Kanal zur Verfügung gestellt und hier eingebunden. 

Koala in Action

Der Wetterbericht für die anstehenden Etappen sieht momentan nicht gerade berauschend aus. Es sieht so aus, als wollte uns der Herbst durchs Land scheuchen. Heute hat es in Lakes Entrance wohl mehrheitlich geregnet. Wir sind auf unserer Reise nach Westen immer an der Frontgrenze gefahren und so auch immer wieder von einem Nieselregen erwischt worden. Wir werden ja bis am Mittwoch hier in Melbourne bleiben und haben eben die weiteren Schritte (Etappen) festgelegt. Wir hoffen, dass wir dem Herbst noch einmal von der Schippe springen und noch ein paar schöne Tage am Meer und dann in den Grampiens verbringen können.

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Und zum Schluss (wie schon fast Tradition) noch zwei Müsterchen aus dem Reisealltag

  1. In Australien ist es so, dass zu bestimmten Zeiten (i.d.R. 8 – 9.30 und 14.30 – 16.00) die Kinder in die Schule gehen oder von dort nach Hause. So ist dann an den neuralgischen Punkten die Geschwindigkeit auf 40km/h reduziert. Und es ist erstaunlich: JEDER hält sich genau daran. Wir haben aber auch gemerkt, wieso. Kurz nach einer Schule während der besagten Zeit, stand ein Polizeiauto und ein Typ daneben mit einer Radarpistole. Er kontrollierte über eine gewisse Distanz die Geschwindigkeit. Ich möchte nicht wissen, welche Strafen für Missachten dieser Beschränkung warten…
  2. In den Campings steht vielfach ein gratis W-Lan zur Verfügung. In der Regel muss man sich registrieren. Nun haben wir aber herausgefunden, dass es nicht relevant ist, was man dort eingibt. So hat sich Claudia für diesen Zugang den Namen “Vreneli” gegeben. In Lakes Entrance war es nun so, dass mann immer nach einer Stunde rausgeflogen ist und sich neu verbinden musste. Ein entsprechender Hinweis hat dann bestätigt, dass man wieder online ist. Und das sah dann bei Claudia so aus. Diese Kombination vom Englischen mit “Vreneli” hat uns sehr gefallen 🙂

Und ganz, ganz am Schluss noch dies: Wir sind zwar fast am Ende, aber nicht ab der Welt. So haben wir zu unserer grossen Freude mitbekommen, dass Wacker Thun den Schweizercup gewonnen hat. Yeh!!!! Natürlich auch von hier ein “Super gemacht, Jungs!”. Hier noch die Choreografie zum Spiel:

Wacker Choreo von Louis und Lele
Modern times

Modern times

Der Titel soll den heutigen Bericht etwas zusammenfassen. Wir haben heute das Zentrum von Melbourne (oder wie es eben heisst das CBD – Central Business District) besucht. Dabei ist mir Melbourne mit vielen Gegensätzen entgegen gekommen. Die Stadt versucht mit viel Elan neue Quartiere mit hohen modernen Häusern hochzuziehen und doch gibt es viele kleine Zeichen einer vergangenen Epoche. Diese Gegensätze habe ich mit ein paar Bildern dokumentiert.

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Bevor ich weiter erzähle, muss ich kurz auf den Aufbau des Zentrums eingehen. Dieser Stadtkern ist schachbrettartig angelegt und hat somit Längs und Querstrassen. Aber zwischen den Längsstrassen gibt es noch kleinere Gassen, die den gleichen Namen tragen wie die Hauptgasse, aber mit der Ergänzung “Little”. Ich gehe davon aus, dass diese Gassen auch zur Versorgung der Läden dient. So wird die Hauptgasse nicht durch Lieferwagen blockiert oder “verschandelt”. Entsprechend müssten in Thun die Lieferungen per Schiff über die innere und äussere Aare erfolgen 🙂

Weiter gibt es, zumindest im wirklichen Kern, Passagen, die parallel zu den Querstrassen die Längsstrassen verbinden. In diesen Passagen sind wieder die Gegensätze extrem sichtbar. Einmal ist die Passage voller Luxusgeschäfter und unsereinen geht da raschen Schrittes weiter. Die nächste hat dann ausgefallene Angebote (die allenfalls Claudia interessieren) und die dritte hat dann, wie bei uns, “normale” Kleiderläden, die zum Verweilen einladen.

Die Gegensätze sind aber auch auf der Strasse sichtbar. Wir sind eine der Strassen entlanggegangen und haben ein Homeless-Paar gesehen, das zusammen unter einer Decke vor einem Geschäft schlief. Die Haare verfilzt, die schmutzigen Füsse in noch schmutzigeren Hosen schauten unter der Decke hervor. Keiner der vorbei ging, würdigte sie eines Blickes. Und als Gegensatz: einen Block später sind wir zufällig an einen Schmuckladen gelangt, der neben der Verkaufsfläche auch eine kleine Ausstellung zum Thema Opale hat. Da kann man neben normalem Opal-Gestein versteinerte und “veropalte” Tierknochen sehen. Und natürlich hat es dann die obligaten Verkaufstresen mit den schönen Ringen, Ketten und Ohrsteckern, allesamt mit schönen Opalen. Die Preise sind nicht angegeben, aber sie übersteigen vor allem bei den “Solid-Opalen” jegliches Budget. Und um alles zu toppen, hatte es auch schwarze Opale.

Natürlich wurden wir vom Verkäufer – ich gehe davon aus, dass es der Eigentümer war – angesprochen. Es stellt sich heraus, dass seine Frau Schweizerin ist. Ja, ich dachte auch, dass dies ein Verkaufstrick wäre, aber nein, er hat das glaubhaft “nachweisen” können. Im Gegenteil, es ergab sich ein wirklich nettes Gespräch, in dem er uns sogar persönliches aus der Familie erzählte. Und er erwähnt dann eben auch, die Hierarchie der Opal-Preise, bei dem der schwarze Opal ganz oben steht (weil es ihn eben auch nicht sehr häufig gibt). Und ihr glaubt es nicht, er gab uns am Schluss noch ein Geschenk.

Unser Kundengeschenk, obwohl wir gar keine Kunden waren.

Ok, und was macht man sonst noch, wenn man in Melbourne ist? Na klar, die AC/DC (Achtung nach Aussi-Ausprache “[agga/dagga]”) Road besuchen. Nicht nur wegen dem Namen, sondern natürlich wegen den tollen (und immer wieder wechselnden) Graffiti an den Wänden. Ihr findet einerseits einen Bilderslider und andererseits ein Video mit den gesehenen Kunstwerken. Die ersten Aufnahmen stammen von einer Nebenstrasse der La Hosier. Ich verzichte auf weitere Ausführungen, schaut, hört (leider nicht – eigentlich wollte ich natürlich passend AC/DC einspielen – aber YouTube hatte etwas dagegen und hat das Video gleich gesperrt…so gibts halt nur etwas freie Begleitmusik) und geniesst.

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Wer aber doch noch das Video mit passendem Hintergrund hören möchte…. der klicke hier (Qualität der Bilder ist nicht so toll, sorry).

Wir haben dann zum Schluss noch den riesigen Markt besucht. In weitläufigen Hallen bieten die Händler hier alles an, von Fisch über Fleisch, Gemüse und Früchte, Schmuck (natürlich auch Opale) und Kleider bis zu Haushaltsartikeln. Wir waren überrascht, wie frisch die Waren aussahen. Vor allem das Fleisch sah aus, wie bei uns beim Metzger. Auch die Bedingungen waren wie bei uns, sauber und gekühlt. Die Auswahl der Früchte liess keine Wünsche offen. Ich habe dieses Erlebnis in einem Video zusammengefasst. Es hat etwas mehr Tempo…

Markt in Melbourne

Und zum Schluss, wie könnte es anders sein, noch zwei Supplement:

Um in die Stadt zu kommen, haben wir den Bus genommen. Dazu mussten wir erst eine myki-Karte für 15A$ (6$ für die Karte und 9$ für die Fahrten) kaufen. Die Karte muss dann im Bus beim Ein- und beim Aussteigen an einem Terminal an- resp. abgemeldet werden (fast wie die BLS-App lezzgo). Soweit so gut, der Bus kam dann auch nach kurzer Zeit. Allerdings wussten Claudia und ich nicht, ob wir nach drei Haltestellen gleich wieder aussteigen sollten. Der Fahrer gab seinem Gefährt so richtig Saures. Von vorausschauendem Fahren hielt er nichts. Denn obwohl schon ersichtlich war, dass die nächste Kreuzung rot sein würde, gab er erst einmal so richtig Gas, um dann herzhaft auf die Bremse zu stehen. Das bekam unserem zarten Magen nicht so gut und wir waren froh, dass wir bereits bei den Docklands den Bus verlassen konnten…

Und ganz zum Schluss noch was, speziell für ä Hämpu!

In der Innenstadt sind die Trams kostenlos zu benutzen. Zusätzlich gibt es noch eine Rundlinie, die mit alten Trams gefahren wird. Genau ein solches wollten wir nutzen. Allerdings warten wir beim Start der Linie vergebens, so dass wir erst einmal ein normales Tram bis in die Stadt nahmen. Zum Glück hatten wir dann zum Schluss des Stadtrundganges noch das Glück, ein so altes Gefährt nutzen zu können. Überraschend war aber, dass eine ganz junge Frau, das alte Tram fuhr. Normalerweise werden so Nostalgiegefährt doch von alten Männern gelenkt.

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Room with a view

Room with a view

Natürlich passiert bei uns kein Mord, wie im Klassiker von Hitchcock – der Anlass ist viel schöner, wie ihr dem Titelbild entnehmen könnt. Denn das ist es, was wir momentan in Apollo Bay von unserem Nachtessen sehen. Was für eine Aussicht auf die Tasmanische See.

Leider war uns das Wetter wie vermutet nicht gerade hold. Zwar hat es bis heute Abend nicht geregnet. Aber der Himmel war stets bedeckt – und das bleibt wohl nun weiterhin so. 

Trotzdem hatten wir heute wieder eine gute Fahrt entlang des Meers. Eine Kurve nach der anderen. Wir hatten kaum Verkehr und konnten so die Geschwindigkeit beliebig variieren. Ich stelle mir aber den Sommer vor, wen hier ein Auto hinter dem anderen fährt, jeder Look-out bis an die Grenzen besetzt ist und sich jeder über seinen Vorder- (weil er zu langsam) oder Hintermann (weil er drängelt) ärgert. Dann doch lieber etwas bewölkter Himmel…

Beim Koala-Cafe in Kennett River haben wir einen Halt gemacht, natürlich mit dem Hintergedanken, nochmals ein paar der putzigen Tiere sehen zu können. Und der Ort machte seinem Namen alle Ehre. Allerdings muss man halt schon etwas gehen und die Augen offen halten. Das ist nicht allen gegeben, vor allem den Chinesen nicht, die in Kleinbussen hergekarrt werden. Die Damen in Kleidern, die bestenfalls in die gestern beschriebenen hochpreisigen Passagen passen würden, aber sicher nicht auf eine steinige Strasse an der Great Ocean Road. Die Leute, die der Bus also ausspuckt, rennen irgendwo in den Wald, ergötzen sich an ein paar Enten und Kakadus und verlieren nicht einen Blick in die Bäume rundherum. Wir haben das getan, weshalb ihr heute in der Bilderübersicht erneut ein paar Koalas findet. 

Damit ihr auch wieder ein paar bewegte Bilder habt, hier ein kleines Video vom heutigen Tag.

Leider ist das auch schon alles, was es von heute zu berichten gibt. Wir haben eben noch das weitere Vorgehen besprochen. Auf die aktuelle Wetterprognose abgestimmt, werden wir den Aufenthalt am Meer auf ein Minimum begrenzen (noch morgen bis Warnambool) und fahren dann für drei Nächte in die Grampiens, ein Hügelzug im Landesinnere. Dort soll es bis am Montag einigermaßen schön sein. Dann am Montag fahren wir in Richtung Adelaide. Allerdings schaffen wir den Weg nicht in einem Tag, weshalb wir in Tailem Bend einen Zwischenhalt einlegen werden und dann die letzte Nacht in diesem Camper an der Küste in Adelaide verbringen. 

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Und zum Schluss erneut ein paar generelle Reisegedanken.

Wir haben inzwischen rund 1500 km in 15 Fahrstunden hinter uns gebracht. Erst hatte ich etwas Mühe, die Breite des Fahrzeuges richtig einzuschätzen und fuhr immer zu weit links und in Quartieren ist es mir ein oder zweimal passiert, dass ich auf der rechten Seite losgefahren bin. Claudia hat mich in beiden Fällen sehr gut unterstützt. Nun läuft alles prima. Dies aber auch, weil wir das Gefühl haben, dass kaum ein Australier die Strassengesetzte missachtet. Die Geschwindigkeiten  werden genau eingehalten (ausser vielleicht von ein paar Truckfahrern..), an den Kreuzungen gibt es keinen Stress, jeder weiss genau, wann er fahren darf und keiner drängelt. Mir scheint, dass hier jeder Rücksicht darauf nimmt, dass ev. jemand nicht von hier ist. Es ist richtig schön, hier erste Erfahrung mit dem Linksverkehr zu sammeln. Was wir noch nicht rausgefunden haben ist, wie der Schaltweg bei einem rechts gelenkten manuellen Schaltgetriebe ist. Ist er gleich wie bei uns (gleiche Kupplung) oder genau seitenverkehrt? Ich werde schauen, dass ich das noch rauskriege.

Jedes Mal, wenn wir irgendwo ans Meer kommen, haut dies ab. Wir haben das Flair, genau dann einen Spaziergang am Strand machen zu wollen, wenn Ebbe ist, oder diese einsetzt. Eigentlich wäre es sehr einfach. Im Wetter-App von Australien, das wir verwenden, ist auch angegeben, wann die Flut kommt und wann eben Ebbe ist. Wir müssten uns also einfach daran orientieren. Es gibt jeweils zweimal Flut und Ebbe. Hier in Apollo Bay ist der Höchststand um 00:20 und 12.29 und der tiefste Stand um 17.03 und 06.01. Spannend ist, dass die Fluten ziemlich genau 12h auseinander liegen, die Ebbe-Zeiten aber 13 resp. 11. Dem muss ich dann auch noch einmal nachgehen. 

Landscapes in the mist

Landscapes in the mist

Heute möchte ich euch anhand des aktuellen zu Ende gehenden Tages einmal zeigen, wie so ein Tag bei uns abläuft.

Also, frühmorgens, ca. 8 Uhr 🙂 (natürlich ist das vom Tagesprogramm und den geplanten km abhängig) stehen wir auf. Nach dem wir uns aufgequält und in die Klamotten gestürzt haben, geht es erst einmal zu den “Amenities”. Ja, ich weiss, wir hätten im Camper auch ein Klo, aber das wollen wir nur im Notfall benutzen, schliesslich muss ICH dann die Kassette leeren gehen :-(. Dann zurück gibt es die erste Hektik. Der Frühstückstisch (ich filme dann noch einmal unser “Zuhause”, wenn aufgeräumt ist) muss gedeckt werden. Allerdings geht das inzwischen Hand in Hand. Eines räumt die Sachen aus dem Kühlschrank, das andere bereitet den Schnellkaffee zu und schneidet das Brot. Das Frühstück bestand heute aus Konfi-Brot und einem Joghurt. Es gibt auch einmal Müsli mit Milch.  

Nach dem Essen ging es zum Abwasch und zur Morgentoilette. Dann machte Claudia innen alles fahrbereit (alles verstaut, alle Schränke zu und möglichst nichts, das aneinander schlägt). Ich hängte den externen Strom ab und verstaue das Kabel. Da wir gestern gewaschen haben, mussten wir noch das provisorische Wäscheseil wieder demontieren. Die Campingstühle und den Tisch haben wir bereits gestern Abend wieder in den Wagen geräumt, weil wir das schlechte Wetter kommen sahen. Dann mussten wir den Tisch im Auto wegräumen, damit die Sitze wieder in normale Position gebracht werden können. Dann ging es los. In der Regel muss man sich nicht speziell abmelden, man hat ja auch keinen Schlüssel zum Zurückgeben. 

Da wir in Apollo Bay mitten auf der Great Ocean Road nächtigten, machten wir einfach da weiter, wo wir gestern aufgehört hatten. Allerdings hiess es erst einmal Abschied nehmen vom Meer. Zudem kam der Scheibenwischer zu Beginn öfters zum Einsatz. Nun weiss ich auf jeden Fall, wieso der Wald hier Regenwald heisst. Aber Spass beiseite, es ist schon eindrücklich, wie der dichte “Urwald” hier an die Strasse heranreicht. Mit einer Machete ausgerüstet, würde man wohl nach 10 Meter nichts mehr von der Strasse sehen. Dicht an dicht stehen die grossen hohen Bäume und werden bis auf 5 Meter Höhe von dichten Sträuchern und Farnen umgeben. Speziell sind dann die herunterhängenden Rindenstücke der Eukalyptusbäume. Im düsteren Umfeld könnten man sie fast für “Finger” halten, die nach einem greifen.

So wechselten sich Wälder mit Felder ab. Hier im Süden sind die Felder tendenziell etwas grüner und die Kühe etwas besser genährt. Wie gestern crusten wir durch die Kurven und warteten gespannt, was dahinter zum Vorschein kommt. So spulten wir km um km ab. Zwischendurch hielten wir bei einem kleinen Restaurant an, das draussen gross mit Pancakes warb. Einmal bestellt – hier bestellt man an der Theke und erhält eine Nummer, die man auf den Tisch stellt, die Bedienung bringt einem dann das Bestellte – beobachteten wir die Papageien, die es sich an den bereitgestellten Futterplätze gut gehen liessen. Leider fiel dann unser Blick auch auf andere Dinge im Innern. Wir nahmen an, dass das Lebensmittelamt hier schon lange nicht mehr vorbei gekommen ist. Erstmals war ich froh, dass sowohl der Kaffee wie auch die Pancakes (die übrigens sehr gut waren) in Einweggeschirr daher kam… Den drei Einheimischen, die wohl Stammkunden waren, schien das Ganze auf jeden Fall nichts auszumachen. Danach verliessen wir den Ort des Schreckens fluchtartig.

Es folgten Wälder auf Felder auf Wälder …. Richtig spannend wurde es dann kurz vor Port Campbell. Inzwischen wieder am Meer zurück, begann die bekannte Steilküste. Vom System her wie in Dover, aber in anderer Farbe. Die Sandsteinklippen versuchen hier dem stetig anrollenden Meer Paroli zu bieten. Genau dieser Kampf formt die unterschiedlichsten Küstengebiete. Beim ersten Halt konnte man bis auf den Strand gelangen und somit den Steinsäulen, die dem Wasser bisher widerstanden haben, näher kommen. Beim zweiten Halt warteten die 12 Apostel, die berühmteste Formation von ursprünglich 12 Säulen, die vom Wasser von der Küste isoliert worden waren. Einige sind inzwischen aber auch schon eingestürzt. Leider (oder gute Fotografen würden sagen “zum Glück” weil eben andere als die klassischen Fotos entstehen können) erwartete uns Nebel. Und wir machten das Beste daraus. Überraschend brach dann plötzlich die Sonne durch, was erneut andere Bilder ergab. Bei dieser Gelegenheit habe ich übrigens noch eine Dame aus Asien fotografiert, als Beispiel für meinen Text von gestern (overdressed). 

Als nächstes steuerten wir (wie alle anderen auch, ausser sie kamen von der anderen Richtung) den Loch Ard Gorge an. Dies ist ein geschützter Strand, der nur durch eine enge Stelle mit dem Meer verbunden ist. Es gibt die Geschichte, dass vor langer Zeit vor dieser Öffnung ein Schiff untergegangen ist und nur zwei Menschen mit dem Leben davon gekommen seien. Sie seien dann in diese Bucht geschwemmt worden und konnten so überleben.

Weiter ging es – ganz Touristen like – zur London-Bridge, einer Landzunge im Meer, die früher zwei Bogen hatte, deren landnähere aber eingestürzt ist. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich übrigens noch Leute auf dem vorderen Teil, die dann evakuiert werden mussten. Zu Schaden kam aber niemand. Nach dem Besuch eines etwas verborgenen Lookouts (hier entstanden Fotos, die nicht jeder Tourist hat) liessen wir es dann gut sein. 

Erneut konnte heute die Drohne nicht eingesetzt werden. Zum einen hatte es zu viel Wind und zum anderen gab es zumindest bei den 12 Aposteln ein explizites Verbot. Dieses Schild ist wohl noch nicht so alt…. Nun hoffe ich natürlich, dass wir dann wenigstens an der Westküste die eine oder andere spektakuläre Aufnahme machen können.

So nahmen wir die verbleibenden 50 km bis Warnambool unter die Räder. Ereignislos gelangten wir zum Surfeside Holiday Park. Eigentlich haben wir diesen Platz eher als Notlösung ausgesucht und uns nicht zu viel versprochen. Was wir hier vorfanden hat uns dann aber überrascht. Erstens ist es ein riesen Platz, liegt unmittelbar hinter den Dünen – ein paar Schritte und man ist am Strand – und drittens sind sowohl die sanitären Einrichtungen wie auch die Küche grosszügig und mit allem bestückt, was man nur braucht. Ich kann mir vorstellen, dass es im Sommer hier ganz schön ab geht. Wir können diesen Camping also nur empfehlen, wie übrigens auch den Big4 Apollo Bay Pisces von letzter Nacht.

Und dann ging das gleiche wie am Morgen, nur rückwärts über die Bühne. Erster Schritt: externer Strom anschliessen und innen auf Standbetrieb einrichten. In der Regel beginne ich dann gleich mit dem Zusammenführen und Sichern der Fotos von den verschiedenen Trägern (Rohdaten ab der Spiegelreflex, jpg von Claudias Fotoapparat, die Daten von der gopro und schliesslich noch alle Fotos von beiden Natels). Ich habe mir ein System ausgedacht und hoffe, dass ich dann zu Hause noch weiss, wo welches Sujet zu finden ist.

Dann ist Zeit für ein Apéro. Wir haben Malibu gekauft und mixen uns mit Ananassaft einen leckern Drink. Dazu gibt es ein paar Chips oder Nüsse. Später ist es dann an der Zeit, das Abendessen zuzubereiten. Da wir heute kein Mittagsrast gemacht haben, war da noch der gestern gekaufte Schinken, sowie zwei Tomaten übrig. Das erlöste uns, von dem sonst üblichen Gang in die Gemeinschaftsküche, wo auf den bereitstehenden Grills oder auch auf Gasbrennern das Abendessen zubereitet wird. Je nach Witterung essen wir dann in der Regel dort oder gehen in den Camper zurück. Und ja, auch eine Kochgelegenheit hätten wir im Camper. Aber ich weiss nicht wieso wir den Wagen “verpesten” sollten, wenn es genauso gut extern geht… zudem sparen wir uns so das Gas.

Nach dem Abwasch – ja, wir machen das immer gleich nach dem Essen, egal ob Frühstück oder Abendessen – schreiben wir dann noch die Berichte. Die einen gehen schneller, die anderen dauern dann doch etwas länger (wie dieser…). So geht dann ein Teil von uns schon mal unter die Decke, während der andere noch in die Tasten haut.

Um euch etwas neidisch zu machen, habe ich heute zwei Imageslider angelegt. Einer wie üblich mit den Bildern des Tages und einer speziell nur mit Selfies! Viel Spass beim Blättern.


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Great Ocean Road

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Und zum Schluss noch dies zum Thema “Nebel”: Ein kluger Mensch, wahrscheinlich war er oder sie Informatiker*in, hat einmal gesagt:

“Nebel ist, wenn die Natur zu faul ist, die ganze Umgebung zu laden.”