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Category: South East Coast

Live for the moment – you can’t put into words

Live for the moment – you can’t put into words

Was für eine Weisheit. Sie passt eigentlich ganz gut zu diesem Blog. Denn was wir hier erleben, können wir unmöglich in Worte fassen und zu euch übertragen. Und doch mache ich es jeden Tag wieder gerne. Denn 1. will ich euch etwas “gluschtig” machen und erhalte dabei positive Rückmeldungen zu unseren Berichten und zweitens dienen sie uns später auch als Gedankenstützen. Die Details, die hinter den einzelnen Worten stehen, die sind in unseren Köpfen enthalten – sie müssen aber einen Bezugspunkt haben, um wieder (wenn möglich in richtiger Reihenfolge) hervorgeholt werden zu können. Und dabei werden uns diese Berichte eben auch helfen. 

Der heutige Tag sind wir ruhig angegangen. Etwas länger geschlafen als letzte Nacht und somit auch später gefrühstückt und dann sitzen geblieben. Das hat doch tatsächlich dazu geführt, dass wir unsere Morgentoilette verschieben mussten, weil die WC-Anlage zwischen 11 und 12 Uhr zu Reinigungszwecken gesperrt ist. 

Am Nachmittag aber, da ging es richtig los. Lakes Entrance liegt, wie der Name schon sagt, eigentlich an einem See. Dieser See ist aber nichts anderes als der Übergang vom Fluss ins Meer. Aber eben, das Meer erreicht man erst, wenn man die vorgelagerte kleine Insel über einen Steg erreicht. Wir hatten unser Badezeug dabei – just in case – und dieser Fall ist halt nicht eingetreten, zumindest nicht freiwillig (dazu gleich mehr). Denn ein kleiner Versuch mit dem linken Zeh, hat ergeben, dass sich das Südpolarmeer für uns Mittelmeer-Weicheier nicht gerade eignet. So beliessen wir es bei einer rund drei Kilometer langen Wanderung dem Meer entlang. Daraus wurde im Sand eine gefühlte Leistungsdistanz von 10km… Und dann kam eben noch die “unfreiwillige” Meerestaufe. Eine kleine Unachtsamkeit beim Filmen – und schon war ich klitschnass. Die Szene lässt sich auf dem Video auf unserem YouTube-Kanal zwar nur erahnen, die Akustik lässt aber keine Zweifel offen, was passiert ist (es lohnt sich bis dahin auszuharren).

Monsterwelle

Der Camping liegt gleich neben dem Bowl-Club und den Spielfeldern für Football. Aber das ist nicht irgend ein Football, sondern Australien Football oder kurz Footy genannt. Das ist ein Vollkontaktsport – eine Mischung aus Rugby, Faustball und Fussball. Es würde zu weit führen, die Regeln hier wiederzugeben. Wen es interessiert, der findet sie in Wikipedia. Aber es war doch sehr unterhaltsam, die 36 Spieler und 8 Schiedsrichter bei der Ausübung des Sports zu beobachten. Da gab es zum Beispiel eine Rangelei, als der Ball schon lange weg war – und das Spiel lief weiter. Auf todesmutige Tacklings folgten schöne Einzelleistungen und schliesslich durften wir noch zwei Tore und ein Behind bestaunen. Das macht zusammen 13 Punkte – wie gesagt, lest die Regeln selber nach…

Auch einen Bowl-Spieler konnten wir bei Training zusehen. Nein, auch wenn es so tönt und auch so aussieht, mit Boule oder Boggia hat es nur am Rande zu tun. Denn 1. sind die Kugeln nicht wirklich Kugeln, sondern an zwei Seiten abgeflacht, der Schwerpunkt auf einer Seite der Kugel und das Spielfeld ist viel länger. Alles in allem sicher spannend, wenn denn etwas gelaufen wäre.

Wie gestern angekündigt, haben wir das am 11. März ausgelassene Nachtessen heute nachgeholt – im eben erwähnten Bowl-Club. Aber was wir dort vorgefunden haben, ist anders als alles was wir bisher erlebt haben. Man muss vielleicht noch erwähnen, dass der Bowl-Club wohl nur als “Tarnung” für das angehängte Casino genutzt wird. Denn beim Eintreffen mussten wir gleich erst den Führerschein vorweisen, der eingescannt wurde. Darauf erhielten wir einen Zettel, der uns ein Alter über 18 Jahren auswies. Da wir aber nur essen wollten, war das ganze eigentlich überflüssig. Und ich weiss jetzt noch nicht, was mit meinen Daten nun alles geschieht… Das Restaurant erinnerte dann auch eher an ein Speisesaal in Las Vegas, als an ein gemütliches Restaurant. Denn 1. wurden gerade noch die Raffle-Zahlen (bei uns wäre das wohl eine Tombola) bekannt gegeben, was neben dem sehr sehr hohen Lärmpegel zusätzlich Unruhe generierte. Dann musste man sich das Essen auf der Speisekarte aussuchen, zu einer Warteschlange vor EINER Kasse begeben, dort eine gefühlte Ewigkeit warten um dann seine Tischnummer und die Bestellung aufgeben zu können. Sie kassierte dann auch gleich ein. Das Servierpersonal brachte dann nur noch das Essen und räumte den Tisch ab. Sie hatten mit Bestellung und Geld nichts zu tun. Wir haben unmittelbar nach dem letzten Bissen fluchtartig den Ort des Schreckens verlassen. Sollte ein Australienreisender diese Zeilen lesen, dann raten wir vom Besuch des Bowl-Clubs zwecks Nahrungsaufnahme ab.

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Zwei Dinge gibt es noch zu sagen (auch als Erklärung zu den Fotos oben).

  1. Wir haben heute Backgammon gespielt. Wer die Facebook-Seite abonniert hat, hat es schon mitbekommen. Es stand 1:1 bei den Spielen und im Entscheidungsdurchgang hatte Claudia noch 3 Steine zum rausspielen, ich noch zwei. Sie war am Zug. Da mit zwei Würfeln gewürfelt wird, ist es nur möglich zwei Steine rauszuspielen … ausser man würfelt ein Pasch (zwei gleiche Augenzahlen), dann kann man den Zug 4-fach machen. Und was glaubt ihr, hat Claudia gewürfelt …. ich brauche wohl nichts zu sagen!
  2. Dass hier down under auf der “falschen” Strassenseite gefahren wird, weiss wohl jeder. Dass hier aber eigentlich ALLES anders ist, das war zumindest ich mir nicht bewusst. Denn was lernen wir als Kinder bezüglich zu-/abnehmenden Mond? Ein zusammenhängend geschriebenes Z heisst zunehmend und der Bogen des A bedeutet abnehmender Mond. Wie war ich überrascht, als aus der Sichel mit dem “A” plötzlich ein Halbmond geworden ist….
    Beim Parkieren des Campers habe ich überlegt, wie die Sonne wandert und entsprechend den Wagen gestellt. Nein, nein, auch hier geht die Sonne im Osten auf und im Westen unter – so weit gehen die Australier dann doch nicht. Aber was natürlich klar ist: sie läuft nicht von Osten über Süden nach Westen sondern von Osten über NORDEN nach Westen … da muss man auch erst drauf kommen…

Ihr seht also, man kann in den Ferien sogar was lernen.

cool down

cool down

Heute war ein Tag zum Runterfahren – in mehrfacher Hinsicht…

Nachdem wir beide mit Kopfschmerzen aufgewacht und diese chemisch bekämpft hatten, liessen wir den Tag langsam angehen. Mit dem inzwischen schon zur “Tradition” gewordenen Frühstück mit Aussicht auf die Harbour Bridge, starteten wir dann in den Tag. 

Am Morgen machten wir einen Spaziergang in die Innenstadt um die Läden dort auch noch bei Tageslicht bestaunen zu können. Nun, die Preise sind inzwischen nicht gesunken. Ich frage mich, ob die Australier wirklich HIER einkaufen gehen… Wir liessen es uns aber nicht nehmen, im Queen Viktoria Building (eben QVB) eine Erfrischung zu uns zu nehmen und den Hauch der vergangenen glanzvollen Zeiten des Gebäudes auf uns wirken zu lassen. Ein kleiner Abstecher in ein Fotogeschäft brachte den benötigten Ersatz-Accu für den Fotoapparat (nein Leandro, du brauchst mir nicht zu danken:-) ). Allerdings schaute mich die Verkäuferin erst fragend an, als ich von Akku sprach – erst “Batterie” liess sie dann zu einer Beratung bewegen.

Den Nachmittag verbrachten wir schliesslich damit die Aussicht von unserem Hotelzimmer zu geniessen, das eine oder andere zu planen und vor allem das Gepäck wieder zusammenzutragen (siehe Titelbild). Morgen geht es um 10 Uhr beim Maui-Vermieter mit der Übernahme des Campervan mit der Reise eigentlich erst los.

Da wir heute nicht so viel zu erzählen haben, einen kurzen Exkurs zum Langsamverkehr in Sydney. Fahrräder sieht man generell sehr wenig. Wenn, dann sind es oft Kuriere oder … Touristen. Dementsprechend sind auch die Fahrstreifen für die Fahrräder dünn gesät. Einzig an den grossen Strassen gibt es eine Art Fahrradstreifen. Deren Breite wäre aber wohl in der CH nicht normgerecht. Es gibt auch mindestens zwei Angebote von Mietfahrrädern in der Stadt. Eins sind elektrische Bikes, das andere kleinere normale Räder. Letztere stehen manchmal auch einfach so in der Gegend rum. Ich gehe davon aus, dass man diese über eine elektronische Lösung nutzen könnte. 

Somit zum Fussverkehr: Hier gibt es in der Innenstadt breite Trottoirs (die teilweise auch von den Fahrrädern genutzt werden). Etwas mühsam sind die Strassenübergänge gefühlte alle paar Meter. Natürlich sind die Grünphasen nicht auf einen normalen Gang abgestimmt (eigentlich gar nicht abgestimmt), so dass in der Regel immer wieder eine Wartezeit entsteht (vor allem für die Touristen – die Einheimischen kennen die Phasen und wann ein Überqueren der Strasse auch bei rot gefahrlos möglich ist). Da wir in den Ferien sind und nicht auf der Flucht, können wir damit umgehen. Dass aber die Phasen für die Fussgänger so kurz sind, dürfte die eine oder andere ältere Person (von denen man hier im Zentrum aber sehr wenige sieht) eine Herausforderung sein.

In der Stadt sind sehr viele Busse zu sehen. Die fahren von überall nach überall. Soweit super. Aber leider ist die Tarifstruktur vor allem für Touristen nicht wirklich zu durchschauen. Es gibt eine Art “GA”, das man aufladen und dann “abfahren” kann. Die Karte kann an vielen Verkaufsstellen bezogen werden. Allerdings ist die mind. Aufladung 10$, was für eine einzelne Fahrt vom Zentrum zum Vermieter, die eigentlich nur 2.70 kostet doch eine ziemliche Verschwendung. Auf der Homepage seht zwar, dass man sie a.) beim nächsten Besuch wieder verwenden, b.) einem Freund übergeben oder c.) auf ein Australisches Konto zurückvergüten lassen kann. In unserem Fall etwas schwierig, weil wir a.) wohl nicht so schnell wieder down under sein werden, b.) hier (noch) keine Freunde haben und c.) als Touristen kein Australisches Konto eröffnen könnten. Also für einmalige Nutzung ist der öV hier nicht ausgelegt.