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19.4.: Denham -> Kalbarri

Nun geht es also wieder zurück nach Perth. Während der ersten Etappe sind wir locker einmal quer durch die Schweiz gefahren. Es waren rund 370 km, mit den Umwegen über die Sehenswürdigkeiten wurden es dann 450 km. Dabei war klar erkennbar, dass heute Karfreitag ist. Denn es gab massiv mehr Verkehr – aber zum Glück vor allem in Richtung Norden. Alle wollten entweder in die Shark Bay (wo wir her kamen) oder noch weiter nach Exmouth zum Ningaloo Reef. Gegen Süden war es entspannt.

Ich habe euch ja schon einige Male über die Strassen hier in Australien berichtet. Nun möchte ich euch einmal ein Beispiel zeigen. Wie ein rot/graues Band schlägt die Strasse eine Schneise in die (hier) sonst grüne Landschaft. Mir gefallen diese Bilder, vermitteln sie doch etwas “Unendlichkeit”

Noch auf der Halbinsel in der Shark Bay, dokumentierten wir den Blick ab einem Hügel auf den Shell Beach (siehe Bericht “back in history & biology lessons“). Ungefähr in der Hälfte der Distanz machten wir erneut beim Billabong-Roadhouse einen Halt, bevor wir die restlichen rund 120km auf dem North-West-Cost-Highway hinter uns brachten. Dann kam die Abzweigung auf die Strasse, die uns wieder Richtung Meer führte. Hier hatten wir noch eine “Rechnung” mit der Strasse zum “Natural Window” offen. Denn als wir das letzte Mal hier waren, haben wir angenommen, dass die Strasse nicht geteert ist und wir sie deshalb nicht befahren dürfen. Erst als wir auf dem Weg nach Denham daran vorbeigefahren sind, haben wir unseren Irrtum bemerkt. So besuchten wir also nach einem ersten Abstecher zum Hawks Head (wo wir den Weg bis ans Wasser auf uns nahmen) noch das “Loch im Stein” – eben ein natürliches Fenster. Es liegt genau an der schmalsten Stellen einer Flussschlaufe. Blickt man von der einen Seite durch das Fenster, sieht man woher das Wasser kommt (resp. käme, wenn es welches hätte) – blickte man von der anderen Seite durch, sieht man, wohin das Wasser fliessen würde. Allerdings kann man nur ersteres, denn das Fenster liegt verglichen mit einem Haus ca. im 30. Stock. Dahinter geht es steil abwärts bis zum Flussbett.

Das Natural Window ist auch der Startpunkt einer kleinen Rundwanderung im Innern der Flussschlaufe. Sie führt in rund 8km erst über die Klippe und später bis ans Flussbett und umrundet somit die ganze Schlaufe. Wir werden sehen, ob wir das morgen in der Früh noch angehen wollen, denn die Fahrt nach Geraldton wird nicht so lange sein, wie die heute.

Den Camping in Kalbarri kennen wir bereits, haben wir hier doch schon auf dem Weg nach Norden genächtigt. Der Tag heute war wettermässig ziemlich durchzogen. Es gab viele Wolken, dazwischen aber immer wieder Aufhellungen. Was aber dominierte, war der Wind, der schon seit gestern Abend in Denham kräftig von Südwesten her übers Land weht. Es ist wohl auch der Wind, der Suhr am Donnerstag aus der Lachenhalle geweht hat…

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Wir haben auf den letzten 30 Strassen-Kilometer also dreimal den Murchison-River besucht. Er zeigt sich dreimal von einer anderen Seite. Die ersten beiden Stationen beim Hawks Head und beim Z-Bend, führt er noch einigermassen Wasser. Dann aber rund 10 km weiter ist das Wasser plötzlich verschwunden. Wir haben (noch) nicht rausbekommen, was damit passiert, ob es abgepumpt oder gespeichert wird oder ob es ganz einfach versickert.

Und zum Schluss muss ich noch etwas los werden. Auf dem Camping in Denham war es dermassen ausgeprägt, dass ich es nicht ignorieren konnte. Die Hälfte der Typen lief mit einem langärmligen Sporttrikot (mit Werbung und allem drum und dran) rum. Erst habe ich gemeint, das seien halt Fans von verschiedenen Sportmannschaften. Dann aber machte mich Claudia darauf aufmerksam, dass neben der Werbung überall auch etwas mit “fishing” drauf stand. Natürlich war uns schon aufgefallen, dass die Typen alle an ihren Dieselschleudern die Fischerrutenansteckvorrichtung montiert hatten. Und einige hatten sogar ihr eigenes Boot mit dabei – auf dem Campingplatz!!! Somit war klar, dass dies nicht “Fans” eines Clubs waren, sondern wohl die Farben IHRES Fischerclubs trugen. Es waren aber nicht nur ältere Herren, nein die Jungen waren sogar in der Überzahl. Mit fetten Trucks und zumindest einem “Falt-Camper” machen sie hier Ferien. Und was macht man in den Ferien? Man fährt am Morgen und am Abend aufs Meer und badet Würmer. “Mutti” kümmert sich solange um den Nachwuchs. Aber da mit den Würmern ist nicht wörtlich zu verstehen. Denn selbst im kleinsten Supermarkt gibt es eine grosse Auswahl an “bait”s – also Köder. Von einfach gestrickten Metall-Fisch-Attrappen, bis zu ausgefallen nachgebildeten Garnelen kann man alles kaufen. Ob und wieviel Fangerfolg sie hatten, konnten wir nicht erkennen.

Und ganz am Schluss noch dies (für alle, die wirklich bis zum Schluss lesen):

Es gibt in Australien eine typische Handbewegung (fast wie bei Robert Lembke). Ich musste sie heute auch einige Male machen und so entschieden wir uns, gleich einen kleinen Wettbewerb daraus zu machen. Wer in den Kommentaren zu diesem Bericht als erstes den genau (!) richtigen Ausdruck (Umgangssprachlich hier in Australien) für diese Handbewegung nennen kann, gewinnt ein kleines Mitbringsel. Wenn niemand den richtigen Ausdruck errät, dann gewinnt der mit dem phantasievollsten Vorschlag (wir entscheiden). Viel Erfolg!

7 Gedanken zu „backward

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