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Category: Denham

back in history & biology lessons

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15.4.: Kalbarri -> Denham

Der heutige Tag war geprägt von einer langen Autofahrt, Erinnerungen an meine Kindheit und zwei biologischen Spezialitäten hier in der Shark Bay. Gerne erzähle ich euch nun davon.

Als kleiner Junge war es ein Highlight (vor allem für Vater und Ueli), wenn wir in den Ferien zusammen mit Vater in die Berge fahren konnten. Wir reisten entweder mit dem Zug und Postauto auf dem Grimsel oder den Susten. Ich glaube, mit Ueli war Vater sogar einmal auf dem Gotthard. Nun diese Aufenthalte waren geprägt von ausgedehnten Wanderungen. Und klein Andi war da gar nicht begeistert. Um mich bei Laune zu halten, zeigte mir Vater die Krete und meinte, wir seien ja gleich oben. Und was erwartete mich auf dieser Krete? Natürlich die nächste Krete! Das ging dann so weiter, bis wir schliesslich wirklich den Gipfel erreicht hatten.

Wieso erzähle ich euch das? Nun heute ging es uns bei der Fahrt von Kalbarri nach Denham ähnlich. Denn es war eine Fahrt von Krete zu Krete. Einem steten Auf und Ab folgend, zog sich die graue Fahrbahn zwischen einem Streifen roter Erde und dem Grün der Büsche durch endlose Landschaften. Zwischendurch wurde die einheitliche Beschaffenheit der Landschaft nur vom Horizont begrenzt. Im wahrsten Sinne gingen diese also “so weit das Auge reicht”. Leider habe ich es verpasst, an einer geeigneten Stelle ein Foto zu schiessen. Das hole ich dann bei der Rückfahrt (denn wir werden denselben Weg wieder fahren müssen/dürfen), nach und werde es euch präsentieren.

Trotzdem war die Fahrt doch ziemlich erfolgreich, was die Wildbeobachtung angeht. Wir sahen mehrfach Emus, einen Hasen, der über die Strasse flitzte und zwei Adler, die bei einem Aas sassen und nur widerwillig ein paar Schritte weg machten, um nicht von uns erwischt zu werden. Und eine Taube und eine Schwalbe kamen uns sehr nahe – leider zu nahe….

Die letzten 100 km waren dann die interessantesten, resp. boten zwei Spots, die eine besondere Erwähnung rechtfertigen. Und hier kommt nun der Biologieunterricht zum Zuge. Da wäre einmal “Hamelin Pool” mit den sogenannten Stromatolithen. Das sind sozusagen lebende Steine. Ihr findet einige Fotos unten. Ich weiss, es ist schwer sich das vorzustellen, aber das geht vereinfacht gesagt folgendermassen. Im Boden befinden sich Mikroorganismen, die vorbeischwimmende Sedimente packen und binden. Dadurch entsteht eine feste Masse. Durch die Sonneneinstrahlung verhärtet sich dieses Material. Auf diesem sammeln sich wieder Mikroorganismen, die wiederum Sedimente binden – und so weiter. Sie wachsen ca. 1cm in 30 Jahren. Hier in Hamelin Pool hat es anscheinend Exemplare, die über einen Meter hoch sind. Kurze Rechnung: diese sind somit seit 3000 Jahren am Wachsen. Sie gelten übrigens als eine der ältesten Nachweise für irdisches Leben und können 3.5 Mia. Jahre zurückverfolgt werden. Nun für das Auge ist es nichts besonderes, wie ihr vielleicht auch auf den Bildern sehen werdet. Aber mit dem Wissen im Hintergrund, bekommen diese Hügel doch einen ganz anderen Wert.

Der zweite Stopp haben wir am sogenannten “Shell Beach” eingelegt. Die Geschichte ist noch fast unfassbarer. Denn hier ist auf einer Breite von rund 200 m einer Tiefe von bis 10 m und einer Küstenlänge von 100 km kein Sand, sondern … Muscheln. Wir haben das schon einmal in Rumänien am Schwarzen Meer erlebt, dort waren die Muscheln aber ziemlich fein zermahlen. Hier sieht man die einzelnen Herzmuscheln. Diese Muscheln werden durch das Wasser, das hier einen sehr hohen Salzgehalt hat (dies wäre eine eigene Geschichte), die Sonne und weiteren Sedimenten “zementiert”. Und das führt dazu, dass das Material teilweise pickelhart ist. Es ist sogar so hart, dass bis ca. Mitte des 20. Jahrhunderts in richtigen Steinbrüchen daraus Baumaterial (in Form von Ziegelsteinen) gewonnen wurden und unter anderem Gebäude in Denham (Fotos folgen in den nächsten Tagen) gebaut wurden. Inzwischen ist die Gewinnung aber verboten.

Gestern habe ich über Farben gesprochen. Heute hätte wohl die Farbe “grau” eine wichtige Rolle gespielt. Denn der Himmel war während praktisch der ganzen Fahrt über stark bewölkt und zwischendurch regnete es auch. Aber wie bestellt: immer wenn wir ausgestiegen sind (Hamelin Pool, Shell Beach und dann auch in Denham) schien wieder die Sonne. Seit wir in Denham sind, hat der Himmel immer mehr aufgeklart und eben haben wir festgestellt, dass ausser der Mond und die Sterne nichts mehr am Himmel zu entdecken ist. Wir hoffen natürlich, dass dies die nächsten drei Tage auch so bleibt, bis wir uns am Freitag wieder auf den Rückweg machen.

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Noch eine kleine Anekdote von heute. Wir waren bereits rund 240 km unterwegs, als wir endlich beim Roadhouse Billabong – was soviel bedeutet wie Badehosenmode – nein natürlich nicht, es bedeutet “Wasserloch” in Aboriginessprache – einen Halt machten. Der Typ hinter dem Tresen fragte uns, wo wir heute gestartet seien. Als ich “Kalbarri” sagte, meinte er nur, ach beim Briefkasten… So sehen die Aussies die Distanzen….

don’t feed the birds … but feed the fish

don’t feed the birds … but feed the fish

16.4. Denham

Wir haben uns vorgenommen, an den drei Tagen in Denham vor allem auszuspannen. Damit haben wir heute begonnen. Deshalb gibt es nur einen kleinen Bericht vom Besuch im nahegelegenen Meeresaquarium. Dort halten sie einige hier ansässige Meerestiere und präsentieren sie den Besuchern. Man kann natürlich davon halten, was man will, artgerecht ist sicher anders. Andererseits machte mir der Guide einen kompetenten Eindruck, er erzählte viele Spezialitäten der einzelnen Tiere und konnte auf alle Fragen auch kompetent antworten (zumindest schien mir das so). Somit gehe ich davon aus, dass die Tiere zumindest in der reduzierten “Wirklichkeit” einigermassen gut gehalten sind.

So konnten wir von kleinen Tintenfischen über Moränen, Stingrais und Steinfischen bis zum Hai alles bestaunen. Der Star war aber für mich die Schildkröte. Dies auch, weil wir sie am nächsten betrachten konnten, schwamm sie doch mehrfach direkt vor uns durch, resp. streckte den Kopf bei uns aus dem Wasser. Beim Kaffee danach beobachteten uns zwei Möwen, so dass ich die auch noch gleich aufgenommen habe.

Danach gab es doch noch einen Pflichtteil. Denn die Wäsche war wieder einmal an der Reihe. Dank dem immer mehr aufklarenden Himmel, war sie dann auch rasch trocken, so dass wir bereits wieder über genügend Kleider verfügen. Den Rest des Nachmittags sassen wir faul herum, lasen oder surften im Internet.

Beim Zubereiten des Abendessens, kamen wir mit einem Paar ins Gespräch – ursprünglich Neuseeländer, nun aber in Australien beheimatet. Sie erzählten, dass sie schon dreimal in Europa waren und dabei auch die Schweiz besuchten. Und was für ein “lovely Country” wir doch hätten… Da sie auch dieses Jahr vorhaben, Europa zu besuchen, haben wir ihnen unsere Adresse gegeben – mal sehen, vielleicht schauen sie ja vorbei.

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Dazu heute noch ein kleines Video vom Turtle, den sie verletzt gefunden und hier wieder aufgepeppelt haben. Interessant ist aber, was der Typ, der uns rum geführt hat dazu sagt. Die Schildkröten fressen vor allem Quallen. Wenn es nun Abfall im Wasser hat, vor allem Plastiksäckchen, dann verwechseln dies die Schildkröten mit Quallen und versuchen sie zu fressen. Viele davon ersticken dabei, andere sterben später an den Folgen im Magen.

Und zum Schluss noch wie versprochen (siehe Bericht von gestern “back in history & biology lessons”), ein paar Bilder des Shell-Hauses, das Haus also, dass mehrheitlich aus den Blöcken aus Muscheln gebaut wurde. In der Totale sieht man es gar nicht, im Detail ist aber dann klar ersichtliche, dass die Steinblöcke aus Muschelzement bestehen.

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Und noch was: aktuelle sind wir an dem Punkt, der am nächsten zur Heimat liegt. Hier in Denham (übrigens die westlichste Stadt in Australien) sind es “nur rund 13’251km bis nach Hause (vergleiche dazu den Bericht “far, farther, farthest away“).

in the summertime, when the weather is high…

in the summertime, when the weather is high…

17.4.: Denham

Hier herrschten heute trotz Herbst fast sommerliche Temperaturen. Wenn nicht der Wind für einige Abkühlung gesorgt hätte, dann hätten wir einen Eindruck erhalten, wie es im Hochsommer hier aussehen könnte.

Heute haben wir Denham mit der festen Absicht verlassen, in Monkey Mia, “der Heimat” der Shark-Bay-Delfine wieder einmal einen Walking-Trail zu absolvieren. Nicht sehr lange sollte er sein, aber doch ein paar Schritte. Nun, wie es so ist mit “Absichten” – sie können auch rasch wieder aufgegeben werden. Aber das lag nicht nur an uns, denn als wir in Monkey Mia den Weg genauer studierten, war es ein “Bush-Walk” – und Büsche haben wir nun schon zur Genüge gesehen. Wir hatten einen Walk am Meer entlang erwartet.

Somit begnügen wir uns damit, das Meer in der Bucht zu beobachten, ob vielleicht doch noch ein Delfin vorbeischauen würde. Denn eigentlich waren wir schon zu spät, die “Essenszeit” ist üblicherweise um ca. 8 Uhr. Und wenn man den Aufzeichnungen der letzten paar Tage glauben kann, dann erscheinen die ersten wirklich jeweils zwischen 8 und 8:20 Uhr. Aber wir hatten Glück, denn als wir beim Cappuccino sassen, schwammen wirklich zwei Exemplare etwas weiter draussen vorbei, verzichteten aber auf einen Happen. Somit waren die Fotos hier sogar schwieriger, als in Bunbury, wo die Delfine nur ein paar Meter von uns weg waren. So nutzen wir dann die übrige Zeit, um weitere Tiere in der freien Wildbahn zu bestaunen und zu fotografieren. Es tauchte sogar eine Schildkröte aus dem Wasser auf.

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Bei der Rückkehr von Monkey Mia machten wir an der Little Lagoon einen Halt und stürzten uns zur Abkühlung ins kühle Nass. Die Little Lagoon ist eine sehr flache Landpfanne, in der das Meerwasser einschwemmt und länger liegen bleibt. Dadurch ist die Temperatur des Wassers sehr angenehm und der Strand ist sehr flach. Dadurch, dass der Wasserstand sehr niedrig ist, erhält das Wasser auch eine spezielle Farbe. Auf den Fotos ist das ansatzweise zu erkennen.

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Um aber ein Überblick zu erhalten, habe ich die Drohne gestartet. Habe ich schon erwähnt, dass der Wind ziemlich stark war? Nun, die Drohne ist geflogen und hat wacker gegen den Wind angekämpft. Das hat aber dazu geführt, dass die Funktionalität, die eine stabile Aufnahme garantieren soll, so ziemlich an die Grenzen gekommen ist. Das ist im Video auch an den Vibrationen zu erkennen. Denn genau diese sollten eigentlich nicht sichtbar sein. Leider hat das System den Steigflug auf 200 m automatisch gestoppt. So hat es leider nicht ganz für eine Aufnahme über den ganzen See gereicht. Aber ihr solltet doch einen Eindruck erhalten.

Und nochmals etwas weiter Richtung Denham gab es einen Lookout, von dem man einen phantastischen Blick über den Indischen Ozean (respektive den Teil der Shark Bay) hat. Auch hier war das Farbenspiel zwischen dem Grün der Büsche, dem Türkis des flachen und des Dunkelblaus des tieferen Wassers eindrücklich. Wenn man dann noch die Zeichnungen der Wolken berücksichtigt, dann gibt es wohl kaum einen besseren Ausblick als hier.

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Und zum Schluss noch dies: In Monkey Mia haben wir dieses Fahrzeug gesehen. Mir scheint, dass es sich lohnt, den Spruch auf der Rückseite ernst zu nehmen. Denn nur zu schnell lassen wir uns von negativen Gedanken anderer beeinflussen. Für diejenigen unter euch, die der englischen Sprache nicht so mächtig sind, hier eine annähernde Übersetzung: “Lass niemanden mit dreckigen “Füssen” (hier im übertragenen Sinn für negative Schwingungen oder so) durch deine Gedanken/Geist/Kopf gehen.”

ice cold

ice cold

Manchmal ist es schon brutal, wenn man fremdbestimmt wird. Dann z.B. wenn man gezwungen ist, einen Liter Eis aufzuessen, weil man den Anweisungen auf der Verpackung nicht Folge leisten kann. Denn 1. ist unser Gefrierfach zu klein für diese Dose und 2. erreicht es wohl nicht -18 Grad. Resultat: das Eis musste weg.