What a surprise

What a surprise

Ich möchte euch heute etwas über Kausalität erzählen. Wer uns auch auf Facebook folgt, hat bereits mitbekommen, dass wir nun doch noch lebende und sich bewegende Kängurus gesehen haben. Das war heute Morgen gleich neben dem Camper. Worauf ich aber hinaus will, ist was gestern Abend passiert ist. 

Da haben wir nämlich auch schon Kängurus gesehen und zwar ganz viele. Wie aufgrund ihrer Hinterlassenschaften zu vermuten war, besuchen sie den Camping in der Abenddämmerung, resp. wenn es bereits dunkel ist. Und nun zur Kausalität:

Wir haben die Kängurus gestern Abend nur gesehen, weil wir plötzlich festgestellt haben, dass ja Vollmond ist und dieser sich gerade über den Bäumen hocharbeitet. Den wiederum haben wir nur gesehen, weil ich eigentlich vor hatte, den Sternenhimmel zu fotografieren. Und das kam nur, weil wir hier in Halls Gap keine Lichtverschmutzung eines grossen Ortes in der Nähe haben. Dem sagt man “Kausalitätskette”. Leider gibt es von gestern Abend nur ein unscharfes Fotos (schliesslich haben sich die Viecher immer bewegt und ich war zu überrascht, um die richtige Einstellung des Fotoapparates zu finden. Dafür gibt es eine gute Aufnahmen von heute Morgen, als zwei Exemplare unmittelbar vor unserer “Haustüre” die spärlichen Gräser frassen.

Nun aber zum heutigen Tag. Wenn ich den Titel mit “Sleepless…” nicht schon verwendet hätte, für heute Nacht wäre er passend gewesen. In der Nachbarschaft gab es ein kleines Kind, das seine Eltern und die ganze Nachbarschaft praktisch die ganze Nacht auf Trab hielt. Zwar beruhigte es sich zwischendurch wieder (weil es wohl müde wurde), kam aber nach einiger Zeit dafür umso intensiver wieder. Wir konnten nicht feststellen, ob es Schmerzen oder “Langeweile” war, das das Dauergeschrei auslöste. Auf jeden Fall waren wir am Morgen wie gerädert und alles andere als ausgeschlafen. Aber eben “that’s Camping”.

So schafften wir es auch nicht, wie geplant frühmorgens aus den Federn zu kommen, um den geplanten Ausflug zu den Pinnacle zu unternehmen. Das ist ein Aussichtspunkt auf rund 700müM von dem man einen phantastischen Ausblick auf die Landschaft gegen Osten hat. Wie gestern bereits beschrieben, gibt es in den Grampians drei Hügel-/Bergzüge – hier Range genannt. Die Pinnacles sind auf dem Sierra Range, der von Süden bis zur Mitte des Parks vorstösst. Wir hatten zwei Optionen: Start in Halls Gap mit einer Distanz von rund 7 km oder Start beim Parkplatz, ca. auf halber Höhe. Wir haben uns für den Parkplatz entschieden. Eine weise Wahl, wie sich sehr schnell herausstellt. Denn bereits um ca. 10 Uhr, als wir beim Parkplatz eintrafen, war es sehr heiss. So kämpften wir uns die verbleibenden rund 2.5km auf rund 300 Höhenmeter nach oben. Wir wählten für den Aufstieg den Weg über den “Grand Canyon” – naja, etwas hoch gegriffen. Dafür hatte es den Vorteil, dass man diesen Teil praktisch immer im Schatten gehen konnte. Doch spätestens beim Zusammenschluss mit dem direkten Weg war fertig mit Schatten. Vereinzelt wurden wir von “Kranken” überholt, die teilweise den Berg hochrannten. Zum Teil kamen einem auch bereits wieder Leute entgegen, die auf dem Rückweg waren – Lucky ones.

Nach rund eineinhalb Stunden haben wir den Gipfel erreicht – völlig durchgeschwitzt. Es folgten die obligaten Fotos (inkl. Selfie) bevor wir uns dann wieder auf den Abstieg machten.

Blick von den Pinnacles

Und dann ging es los. Wie die Bilder vom Himalaya, kam es mir vor. Ein stetiger Strom von Menschen, die den Aufstieg noch vor sich hatten – Unlucky ones. Immer wenn sie uns bei einer engen Stelle den Vortritt liessen, haben sie auf unseren Dank erwidert, dass sie damit einen Grund hätten, eine Pause zu machen. Das konnten wir sehr gut verstehen, waren die Temperaturen doch weiter gestiegen. Auf dem Parkplatz hatte sich die Situation auch zugespitzt. Alle noch so engen Ritzen waren besetzt und auch auf der Zufahrtstrasse standen Autos. 

Den Nachmittag verbrachten wir dann nach einer kurzen Erfrischung im Wasser mit Nichtstun am Pool. Es ist so schön nichts zu tun – ich könnte mich daran gewöhnen. Heute Abend haben wir uns erneut, aber leider vergebens auf die Suche nach den Beuteltieren gemacht. Wir konnten nur ein einzelnes Tier weiter weg ausmachen. Dafür sind mir ein paar (schöne) Aufnahmen von der Milchstrasse gelungen – denn der Mond hat sich heute auch nicht gezeigt.

Der Himmel über Halls Gap

Und zum Schluss stellt sich natürlich die Fragen, wieso heisst die Gegend da Pinnacle? Ich habe im Internet auf die Schnelle nichts gefunden. Ich gehe aber schwer davon aus, dass der Name von der Form der Steine/Oberflächen stammt, die von Wind und Wasser so geformt sind, dass sie an eine Aussenhaut einer Ananas erinnern. Ihr könnte dies auf dem einen oder anderen Bild hoffentlich auch erkennen.

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3 Gedanken zu „What a surprise

  1. Als ich „kausalität“ im Lexikon nachsehen musste, war ich froh, dass dann wieder mal die „ silent street „ zu lesen war.

    Ihr werdet ja richtige Wanderer…….
    Tolle Erlebnisse……. eine Unterbrechung oder Auszeit um News zu senden gönnt Ihr Euch wohl nicht?
    Ich würde es fast vermissen aber beiden gewähren…….. hahaha
    Bon dimanche!
    Kaethy

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