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Category: Geraldton

wrong conclusion

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20.4.: Kalbarri -> Geraldton

Für einmal hat der Titel nicht direkt mit dem Haupttext, sondern mit einer der Ergänzungen am Schluss zu tun – lasst euch überraschen.

Wir haben gestern Abend spät nochmals überprüft, wie das mit dem «Walk» wäre. Das Internet gibt eine Gehzeit von 3-4h an. Das war uns dann doch zu viel und wir entscheiden uns, dafür einen Schwenker über Horrocks; einen kleinen Ort an der Küste mit “dem schönsten Strand Australiens” (wie sie selber meinen).

Die Fahrt sah eine Distanz von rund 180km und eine Fahrzeit von rund 2 Stunden voraus. Deshalb nahmen wir es am Morgen auch nicht so streng. Trotzdem verliessen wir den Camping so gegen 9 Uhr. Da es dieselbe Strecke war, die wir vor fünf Tagen in die umgekehrte Richtung fuhren, gab es nicht viel Unvorhergesehenes. Da uns schien, dass der Pink-Lake etwas mehr Wasser führte, als bei unserem letzten Besuch, fuhren wir nochmals zum Lookout und machten ein paar Aufnahmen. Ich weiss nicht, ob man den Unterschied sieht, aber uns scheint, dass die pinke Fläche leicht grösser ist, als bei den letzten Aufnahmen.

Kurz danach mussten wir von der Route abbiegen, um wie oben erwähnt, die Küste bei Horrocks zu besuchen. Nun, ich bin froh, dass dies keinen (grossen) Umweg bedeutet hatte. Denn es war schlicht enttäuschend. Klar, die letzten Tage (und auch heute) war das Meer sehr aufgewühlt und hat sicher viel aufgewirbelt. Das Wasser war auf jeden Fall sehr trüb, der Strand sah überhaupt nicht nach “dem schönsten Strand” aus und ans Baden war bei dem Wind gar nicht zu denken. Hier seht ihr den Vergleich des Bildes, wie es in den Prospekten aussieht und wie er sich uns heute gezeigt hat …

Da es dort auch kein Restaurant oder eine anständige Bar gab (ein kleiner Laden bei der Tankstelle, war alles was wir fanden) fuhren wir weiter nach Northampton. Nein natürlich nicht das in England, sondern das kleine Städtchen, rund 50 km nördlich von Geraldton. Es liegt strategisch wichtig an der North West Costal Highway genau an der Abzweigung der Strasse nach Shark Bay. Das Städtchen hat viele alte Häuser, die noch aus der Zeit der Gründerjahre stammen. Denn das Städtchen wurde rund Mitte 18. Jahrhundert gegründet, nachdem dort Kupfer und Blei gefunden wurde. Es gab eine Mine und das Material wurde sogar mit einer eigens von der Regierung (die erste übrigens) erbauten Bahnstrecke nach Port Gregory, das liegt nördlich, zwischen Pink-Lake und dem Ozean, geführt und dort verschifft. Die Bahnstrecke wurde Mitte 20. Jahrhundert stillgelegt. Heute erinnert eigentlich nichts mehr an diese Bahnstrecke, wir haben auf jedenfalls nichts gesehen.

Wie gesagt, wir waren immer noch auf der Suche nach einem Kaffee und so traten wir in eine der kleinen Bars/Kaffeeshops ein und bestellten selbstsicher zwei grosse Cappuccino. Mir schien, dass sie leicht die Augenbraue hob, aber ohne weiteres die 11$ einstrich. Wir mussten, wie gewohnt, dann warten, bis die Küche das Bestellte servieren konnte. Als dann die beiden Muggs auf dem Tisch standen, wusste ich, was der Augenaufschlag bedeutet hatte. Vor uns standen je eine fast halblitrige Tasse mit Kaffee. In den Bilder sieht man, dass die Tasse fast so gross ist, wie Claudias Kopf….

Mit vollen Bäuchen nahmen wir die abschliessenden 50km unter die Räder und besuchten in Geraldton gleich den Coles, um unsere Vorräte wieder aufzufüllen. Danach besuchten wir, wie vor fünf Tagen, das Restaurant Dome, das mitten in der Stadt am schönen Strand liegt. Da war aber was los. denn an diesem Wochenende findet das “Wind on Water Festival” statt. Es gab viele Verkaufsstände und ein Sandkünstler war gerade daran, eine Skulptur in den Sand zu zaubern. Wir liessen uns im Dome ein Sandwich schmecken und machten uns dann auf den Weg zum Camping. Er heisst “Sunset Beach” und wir konnten heute Abend wirklich einen schönen Sonnenuntergang bestaunen. Die danach gebratenen “Cippolata” schmeckten dann scheusslich und wir produzierten eine geringe Menge an “Foodwaste”… sorry!

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Und zum Schluss noch dies: Wusstet ihr, dass es in Australien ein eigenständiges Fürstentum gibt? Das “Principality of Hutt River” wurde 1970 vom Farmer Casley gegründet und die Selbstständigkeit ausgerufen. Er reagierte damit auf auf die Vorgaben bezüglich Verkauf von Weizen, die den Farmer nur noch einen kleinen Teil seiner Ernte hätte verkaufen lassen. Natürlich gibt es keine offizielle Anerkennung – nirgends auf der Welt (Trump könnte hier doch erneut für Aufsehen sorgen…). Vielmehr wurde von der Australischen Regierung alle Leistungen für das Gebiet gestrichen und auch keine Steuern mehr eingezogen. Die rund 23 ständigen Einwohner, mehrere Hundert Aborigines, sowie ca. 18’000 “Overseas Citizenship” (die meisten Touristen, die für ein “kleines Entgelt” die Staatsbürgerschaft erwerben konnten) sind auch nicht in Australien wahlberechtigt. Der “Fürst” dankte 2017 zu Gunsten seines Sohnes ab und starb im Februar diese Jahres. Wie es mit dem Fürstentum weitergeht, werde ich natürlich verfolgen. Besucht haben wir es nicht, denn von dieser Seite führt nur eine unbefestigte Strasse dazu, und die dürfen wir ja nicht befahren.

Und zum Schluss des Schlusses noch dies (was zum Titel dieses Berichtes geführt hat):

Als wir vorgestern zum Abwaschen in die Campkitchen kamen, war eine Frau gerade dabei ihre Baby-Nahrungsmittel-Flaschen inkl. deren Verschlüsse und die Trinkvorrichtungen zu waschen. Als sie fertig war, liess sie die Teile zum Trocknen noch liegen und wir konnten den freien Platz zum Abwaschen übernehmen. Nachdem wir ein paar Minuten unser Geschirr gereinigt hatten, sagte Claudia “Leck het die Schöppe” und ich so (im vollen Ernst) “ach ist mir gar nicht aufgefallen” – Kopfkino, Kopfkino!!!!

Und wirklich GANZ zum Schluss noch dies:

Nachdem wir unser Geburtstage schon hier feiern konnten (resp. noch können) wird auch Ostern an uns vorbei gehen. Natürlich wird das auch hier gefeiert, aber auf dem Camping wird es wohl nur ein Eiersuchen für die Kids geben, ansonsten werden wir wohl kaum etwas merken.

Kaethy hat mich darauf gebracht, euch auch noch die Geschichte hinter dem Australischen Ostern-Bilby – ja richtig, in Australien verstecken die Bilbys die Eier, nicht der Hase – zu erzählen. Wie kam es dazu? In Australien gab es vor einiger Zeit eine richtige Hasenplage. Denn wie es so ist, ein Engländer hat die Tiere eigentlich als “Nahrungsquelle” mitgebracht. Die “Züchtung” lief aber dann aus dem Ruder und die Tiere überschwemmten das Land. Man versuchte mit allen Mitteln, der “Seuche” Herr zu werden, bedrohten die Tiere doch weite Teile der Australischen Landwirtschaft. Man baute erst einen langen, dann noch zwei kürzere Zäune im Westen – mir mehr oder weniger Erfolg. Schliesslich wurden andere Mittel gefunden, den Hasen den Garaus zu machen und so die Population in den Griff zu kriegen. Auch heute gibt es noch (viele) Hasen in Australien, wir haben ja auch schon welche gesehen. Der Umstand, dass es sich aber (zwischenzeitlich) um ein verhasstes Tier handelte, bewog die Australier, ihm die Genehmigung zum Eierverteilen an Ostern zu entziehen und gaben den Job den Bilbys.

In dem Sinne wünschen wir allen frohe Ostern!

Und wirklich, wirklich, wirklich gaaaanz zum Schluss, nochmals der Hinweis auf den Wettbewerb von gestern. Schaut euch den Bericht nochmals an und macht mit! Die richtige oder die originellste Antwort gewinnt!

headache

headache

21.4.: Geraldton

Wie gestern informiert, konnte ich keinen Bericht mehr erstellen. Dies hole ich nun (also für gestern) nach. Eigentlich war es ein sehr fauler Tag mit viel Rumsitzen und Lesen. Zusammen mit dem Wind hat das wohl dann am Abend seinen Tribut gekostet.

Am Morgen waren wir noch in Geraldton und haben neben dem Fest “Wind on Water”, das Denkmal für das Kriegsschiff “Sydney II” besucht. Die HMAS Sydney war auf der Rückfahrt von einem Konvoi-Geleit nach Asien. Da traf sie auf einen Deutschen Zerstörer. Ein kurzer heftiger Kampf und beide Schiffe sind untergegangen. Da man keine genauen Koordinaten hatte, wurde zwar ein Mahnmal errichtet, aber man wusste nicht wo das Schiff und die sterblichen Überreste der Besatzung lagen. Erst 2008 fand man das Wrack (also eigentlich beide, aber vom deutschen Schiff ist natürlich hier nichts geschrieben) auf über 2000 m Tiefe vor der Küste der Shark Bay. Deshalb gibt es auch in Denham ein kleines Mahnmal. Auf einer grossen Wand stehen alle Namen der Besatzungsmitglieder und eben kurz die Geschichte. In einem nachträglich dazu gebauten Teil ist ein kleiner Plan und der genaue Fundort, markiert mit einer fliegenden Taube.

Das Strassenfest “Wind on Water” wurde dieses Jahr erstmals durchgeführt. Es soll die beiden Elemente Wind und Wasser (das Feuer lieben sie in Australien nicht so sehr…), die in Gerladton eine grosse Rolle spielen, “ehren” – nun ehren wohl nicht gerade, aber daran erinnern, wie wichtig sie für die Stadt sind. Es gab viele kleine Essensstände, einige Bahnen, auf denen man sich seinen Magen durchschütteln lassen konnte (am besten nachdem man die Zuckerwatte gegessen hat). Ein Künstler hat weiter an der Sandskultur gearbeitet. Als Abschluss haben wir noch einen Laden gefunden, der Billabong-Kleider hatte. Ausser ein T-Shirt fand nichts den Weg in unsere Tasche.

Am Abend haben wir dann den phantastischen Sonnenuntergang bestaunt und ein paar schnelle Fotos geschossen um anschliessend schon bald ins Bett zu fallen. 

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Und am Schluss noch dies: Was ist das für ein Gebäude (nein kein Wettbewerb)?

Genau, es ist ein Bahnhof. Aber sieht jemand den Fehler auf diesem Bild? Jawohl, es fehlen die Geleise. Diese sind seit ungefähr der Jahrtausendwende verschwunden. Bis dann fuhren nämlich hier die Güterzüge durch, die allerlei Güter an den Hafen von Geraldton führten. Vom Bahnhof zum Hafen führte die Linie direkt am Strand vorbei. Also die schönste Lage, die man sich nur vorstellen kann – von mehrgleisigen Anlagen überbaut und von schmutzigen Zügen befahren.

Ungefähr zur Jahrtausendwende wurde ein Projekt realisiert, das den Zugang zum Hafen neu führte und damit den ganzen Bereich “Foreshore” von der Belastung befreite. Dafür wurde dort eine phantastische Anlage gebaut, die der Öffentlichkeit zur Verfügung steht. Viele Bäume, Sitzgelegenheiten, Grillstellen, Badestrände etc. Ein richtiger Traum.

sport & economics lesson

sport & economics lesson

Nachdem der gestrige Tag doch sehr “faul” war, begannen wir den heutigen genauso. Nach einer langen Aufwachphase und einem ausgedehnten Frühstück, wollten wir körperlich wieder etwas leisten. So liefen wir den Weg (fast) von unserem Camping bis ins Zentrum von Geraldton und zurück. Das gab dann über 10 km und fast 11’000 Schritte. Ich denke, da hatten wir uns für ein letztes Mal im Dome einen Pancake-Stack (also “Stack” ist wohl etwas übertrieben, besteht er doch aus drei (!) Pancakes) verdient. Ein Eiskaffee resp. ein Cappuccino dazu und wir waren gerüstet für den Rückmarsch. Den Rest des Nachmittags verbrachten wir mit einer letzten Wäsche und ein paar Zeilen lesen, bevor wir nochmals den Sonnenuntergang bestaunten.

Ein Thema, das mich schon lange interessiert (und ich hoffe euch auch), ist die Wirtschaft in Australien. Gerade, wenn man in der Stadt mit dem “wichtigsten” Hafen an der Westküste übernachtet, macht man sich schon Gedanken. Wir haben eine Homepage des Hafens gefunden und konnten nachvollziehen, was für Schiffe hier ein- und ausfahren (resp. offshore vor Anker liegen) und was sie transportieren (werden). Es sind dies chemische Stoffe, Eisenerz oder auch Getreide.

Der Australische Wirtschaft geht es aktuell sehr gut. Sie ist seit 27 Jahren in der Expansionsphase – die längste, die je ein Land geschafft hat. Zu den Rohstoffen, die zum allergrössten Teil exportiert werden, zählen Kohle (grösster Exporteur der Welt), Eisenerz, Öl und vor allem Flüssig-Gas (auch hier wird erwartet, dass Australien Weltmarktführer wird) – zusammen etwa 10% der Arbeitskraft. Aber auch Gold, Opale und Getreide (vor allem Weizen) gehören dazu. Allerdings trägt der 1. Sektor (Landwirtschaft) nur etwa 2% zum Inlandprodukt bei. Der grösste Anteil von rund 60% trägt der 3. Sektor (Dienstleistung) bei. Da sind vor allem der Finanz- und Immobileinsektor sehr aktiv.

Aber die Landwirtschaft ist das, was wir am häufigsten gesehen haben. Riesige Landschaften mit geernteten Getreidefeldern – das vor allem im Südaustralien und hier im Westen. Dazwischen sind immer wieder grosse Weideflächen, auf denen sich ein paar Tiere verirren. Vor allem die Schafe sind hier relevant. Denn Australien ist der weltweit führende Exporteur an Wolle. Aber natürlich dürft den einen oder die andere von euch auch ein Exportgut interessieren, das mir etwas weniger wichtig ist: der Wein. Als wir aus dem Süden der Küste nach Richtung Perth gefahren sind, sind uns immer wieder grosse Weingüter aufgefallen. Meine Recherche hat ergeben, dass tatsächlich dort und im Südosten des Landes die meisten Reben angepflanzt werden.

Bei unseren Einkäufen haben wir immer wieder festgestellt, dass die Preise absolut mit unseren vergleichbar sind, auch was die Grundnahrungsmittel betrifft. Wir haben uns oft gefragt, wie denn das Einkommen im Vergleich zu uns aussieht. Und siehe da: Australien ist das Land mit den drittgrössten Pro-Kopf-Vermögen der Welt (hinter Island und der Schweiz). Und die Vermögensverteilung scheint auch ziemlich ausgeglichen zu sein.

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Und zum Schluss noch dies: Bei unserem Spaziergang sind wir praktisch immer dem Meer entlang gelaufen. Da sind uns natürlich auch die vielen Villen aufgefallen. Sie stehen also den “Häuschen” in Miami in nichts nach (gäu Pesche und Beatrice). Grosse Balkone, phantastischer Ausblick aufs Meer, da könnten man es sich gutgehen lassen. Und immer wieder gab es das eine oder andere Prachtstück zu kaufen. Wir haben leider nicht herausgefunden, wie teuer das käme… Der einzige Unterschied zu Miami ist, dass sie hier nicht noch gleich einen Bootssteg besitzen.

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Zu verkaufen für 1.15 Mio Aus$ = ungefähr 800’000 CHF = ein Schnäppchen!

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